Dann sausen diese Stadtspatzen links und rechts an einem vorbei mit einem Arschkaracho. Die langen schreienden Hochpiepser scheinen Zeichen purer Lebensfreude zu sein. Oder die hohe Geschwindigkeit macht ihnen einfach Spaß. Vielleicht aber sind sie auch nur genetisch so und nicht anders veranlagt. Mag sogar sein am Ende, das Luftrasen bereitet ihnen Stress. Weiss man’s?
Auf einer Kunsthallenausstellungseröffnung war ich gewesen sowie schnell wieder gegangen. Manchmal kann ich die ganze Kunst einfach nicht mehr sehen. Kommt mir alles sehr allzu kurz vor. Der schnelle Dreh, der flinke Wurf. Ein kleiner theoretischer Überbau, einmal erdacht, vielfach produziert. Bandware, Konsequenz konsequent. Und oft auch noch schlecht gemacht, der sichtbare Bezug zum signierten Konzept reicht vollkommen aus mitsamt gestempelter Wiedererkennbarkeit und Meta-Humor als Beurteilungsmäuerchen und Kritikbremse. Und immer wieder/noch diese ewig gespielten Witze in 2×3 Metern oder grenzpeinliche Fotos, diasec-hochglanzplexikaschiert. Der Weg zur Legende darf ja heute nur noch zwei Minuten dauern. Als Salzzugabe und Nachweis allgemeiner Hochschulreife dann die bekannten Vorbilder und Zitate. Ich selbst bin ja auch nah’ dran an dem Metading, aber das Gesehene schlägt weit weg von mir ein. Buchen suchen, Heiliger Bimbam!
Zudem komme ich ja jetzt bald in das Alter, in dem man nur noch Jazz hört, die Tipps für die jungen Leute weise und bonmotesk klingen, der Sex allerhöchstens noch via SM gepflegt und der Glaube ans Gute in Milde und voller Verzeihen mit Vorschuss belächelt wird.
Nö, ich mag nicht.