
bleiben wird alles beim alten, mit ausnahme einiger weniger wesentlicher ausnahmen. ‚je‘ (moi) stolperte dieser tage, angesprochen auf und über PARIS und die vergleichsweise unvergesslichen trinkereien am ufer in front of notre dame, damals, zwei steinwurf entfernt von der spendierten atelierbleibe. was geblieben ist, das ist diese erinnerung. und eine andere, an ein paris des erkundens mitsamt dem kirschkern, damals noch in einer karre (die ich hüten werde, einfach nur wegen dieser erinnerung). an ein paris des leidergottes nicht könnens und demzufolge nicht mögens dieser sprache, an ein paris der großen sehnsucht nach etwas dortigem, was ich nicht fand, trotz eigentlicher nähe, und vielleicht hätte ich dem nachgehen sollen und so weiter, damals pipapo. auf jeden fall ein paris des erlernens des treppensteigens, ähnlich dem diesjährigem einrad, rauf und runter, und wieder hinauf und herunter, stunden… und tagelang. ein paris der hochzeitsreise vor einer dekade im august und an ein paris mit andre-philip lemke, der maronenverkaufend sagte (als er noch lebte, bevor er sich erhängte): „ich mache lieber konzessionen an einen wochenmarkt als an den kunstmarkt“. immerhin habe ich mit ihm den endspurt der tour-de-france null-eins aus einer wohnung von agnes b. (sic! edelboutique!) im vierten stock am place de soundso beobachtet, bevor es mir in’s kreuz fuhr für jene zehn tage, die ich ohne familie stipendiert genießen wollte, à paris. vielleicht war es besser so, damals, das mit dem kreuz; mein kreuz und mein glauben wollten mir etwas sagen, damals, und das war nicht falsch, geschweige denn grundrichtig. bleiben wird also alles beim alten, aber eine ausnahme könnte auch ein neues PARIS sein, der aufenthalt in einem stundenhotel beispielsweise, ganz alleine und nur mit stift avec papier in der hose. oder vielleicht doch noch einmal zu zweien? „man weiß es nicht…“ sagt mein französisches croix, und ich mag es kaum glauben, geschweige kreuzen. eine weitere ausnahme wird sich im september finden, hoffentlich, und noch eine weitere ebenso im august, und ebenso hoffentlich erhofft. eine welt der ausnahmen wird es werden, aber ich anmerkte ja bereits, dass das wichtigste im leben die ausnahmen zu sein scheinen. dies impliziert auf anderer seite eine stabilität, die ich verloren glaubte. ein stück immenhof ist mir zurückgekehrt, ganz von zauberhand, auch wenn ich es noch nicht so ganz und gar verglauben mag; ein behütendes „miss-“ wird sich halten, ähnlich übrigens dem ölpreis: auch dieser steigt stet und ich überlege, ob ich den verkaufspreis für malereien IN ÖL der kostenexplosion nicht angleiche, ja angleichen MUSS, schlichterweg aus stuttgartisiertem, hamburgisiertem, montreuxisiertem oder berlinisiertem denken heraus, und darob unternehmerisch leidend. vielleicht ist es aber nur auch ausnahmsweise einmal sommer. denn dann wäre es die zeit der allerorten jetzt wieder zu beobachtenden primärreizreaktionen: alle sind irgendwie nur körper, alle wippen jenseits des ölpreises, und alle wackeln, alle schwitzen, alle zeigen und alle glotzen, was sie haben und meinen, ich will mich da gar nicht herausnehmen, alle kratzen sich sonstwo, alle fühlen wohl und vor allem: jeder gehört jedem. das hat ja dann auch endlich einmal wieder etwas demokratisches und da fällt selbst mir nichts mehr ein, außer dass – fast – alles beim alten bleiben wird. die sonne scheint, und die kinder spielen im garten. es geht mir güt!