Archiv der Kategorie: Allgemein

1971

lagraev
(foto: schneck71)

heute noch einen parkplatzgebüschpinkler (benz/A-klasse/tür offen) im vorbeifahren angehupt, lange nicht mehr gemacht. nach KNUTSCHENDEN gesucht, um dasselbe zu tun, keine dagewesen um die uhrzeit. dann überlegt, dass sex mit schwäbisch eigentlich unmöglich, gedanken gedoppelt verworfen, da losgelacht. später zwei endzahlen spiel77 richtig, macht fünf euro. örtliche buchhandlung spendiert ebensolche bei vorlage des zeugnisses mit einer EINS in deutsch. kirschkern liest zwar wie sau, hat aber nur eine ZWO. hingegangen und auf anregung von kirschkern gefragt, ob denn der gutschein mit einer eins in ‚MNK‘ (mensch/natur/kultur – immer wieder schön…) nicht auch giltet, sei ja schließlich „…so ähnlich“ (zitat kirschkern). örtliche buchhandlung ist großzügig, demzufolge „conny und das besondere weihnachtsfest“ für einsneunzig erstanden, sommerferienlektüre. ferienanfangseis, erste wespen, schnitzel mit fanta im schlösschen hinten am wald hinterm wald (da dann auch knutschende…), kollision mit schmetterling und dann den wagen klarmachen, dackel haidjer nicht vergessen, versteht sich von alleine. oma meint noch, „ach, der liebe gott weiß, wo sie wohnen…“, da fällt mir auf, dass ich neunzehnhunderteinundsiebzig niemals im leben gedacht hätte, so in etwa (und) wahrscheinlich übermorgen – nach zuvor dringender besichtigung des affenfelsens zu SALEM – mit einer tochter den pass mit dem schönen namen zu überqueren, um sodann hinabzufahren in jenes wunderbare tal/CH, wie ich es selbst (einst und im opel kapitän…) seinerzeit getan haben durfte. das alles, um endlich die ‚wirklich hohen berge‘ zu erleben. eigentlich schön, oder?

oder auch

öl ist teuer, parkinson und polinnen auch. ferien beginnen und urlaube auch. bilder beginnen und bilderinnen auch. auf eine bank kann man gehen, oder auch. eine frau oder auch einen mann kann man lieben, haustiere auch. gras ist grün, küchengeräte entweder silbern oder schrill in der farbe, oder auch. eine maschine funktioniert, oder auch. eine musik bleibt einem hängen – oder auch. kaffee oder auch tee, räume, sitzgelegenheiten, wand und decke, bauch, beine, po oder auch. jalousien sowie garagen hat man (oder auch) und sie müssen repariert werden. ferien müssen repariert werden, küchengeräte, alle geräte, frbe, msik, kffee, alles muss IMMER WIEDER repariert werden, werkzeug auch. wieso muss alles immer wieder repariert werden? ist wie mit einkaufen: kaum ist eingekauft, schon muss wieder eingekauft werden. nur dörfer hören irgendwann auf.

haidjer #2

„chiuso!“ schreit er mich an, dein stiller schritt und mein chianti schreit „schritt!“ zurück. der blick, es ist derjenige über anmutende tonnen voller dualem speck, hindurch butzenscheiben in gerahmt gewachster eiche. da glitzert murano-benz, so gülden, wie einst das eine gewachsene jahr von sewastopol, denn so, meine haidjerin, so hast du ihn immer gescholten und ich pfiff dich mit der hundepfeife die ‚mamm von rotterdam‘, soviel verkehr hattest du! sankt ulrich versperrte uns die sicht auf’s wesentliche, später der speer’sche belastungskörper, ähnlich wie nun die firsthöhen der noch nicht einmal wilhelminischen erweiterung. da dein wilhelm (jetzt liechtenstein), dort die orangenen häute seiner bräute behandelnd, die – wie du – doch nichts anderes begehrten als seinen spröden stündlichen hunderter. vor der stattlichen höhe hattest du angst, dergleichen suchtest du wiederkehrend im grünen und fandest doch nur das granulat erlebter jahre, welches sich schäumend verkroch, vorbei am verlorenen spiele des backgammon rechtsdrehend in den behaarten abfluss einer verrauchten und nunmehr leeren badewanne, deren schmutzränder nicht einmal mehr eine osteuropäische zugehfrau beseitigen könnte, so sehr wüteten die musen. recht so, die police sieht butzen, erkennt registertonnen und die klippen der hügel von dover. bildet ab den abraum, das maisfeld und jenes birkenwäldchen. und noch vor allem: meine tonne war deine wonne und deine tonne sollte sein meine wonne auf unserer strasse der demokatie. das ewig blöde wäldchen, der wertstoff auf dem tempelhof, er ist verschworen und verschwunden, suchte sich lange schon andere halden. allein der torpedo verfehlte sein ziel.

ital.CH vs. ADAC

der ADAC meint etwas komisches zu mir. auf die frage, ob ein acht jähriges kind in der schweiz mit kindersitz auf dem beifahrersitz sitzen darf, also vorne, sagt er: das darf das. selbst, wenn die regelungen in der schweiz anders seien, so würden in diesem falle die bestimmungen des fahrzeugherkunftslandes gelten. ich entgegne, dass mir das aber juristisch unverständlich sei, ich könne ja auch nicht einfach das bundesdeutsche tempo einhundert für landstraßen auf die schweizerischen landstraßen mit ihrer beschränkung auf tempo achtzig übertragen. er meint, das sei etwas anderes. wir beenden das telefonat (14ct/min). vielleicht, denke ich mir, ist das fahrzeuginnere ja so etwas wie eine diplomatisch geschützte zone, eine art mini-BRD, die ich da durch die wirklich hohen berge (denn um die geht es) kutschiere. ein politisch immunisierter kfz-innenraum mit neutralitätsstatus vor den vereinten nationen, ggf. blauhelmgeschützt. und was geschieht, wenn man (quasi) neutral durch neutrales gebiet fährt, hebt sich das nicht irgendwie auf? und weiterhin, was ist, wenn man südlich dann nach italien einreist, von der schweiz aus, in einem neutralisiertem renault aus einem nicht-neutralen land, aus einem neutralen land? würden wir am ende, schon beim grenzübertritt in die schweiz, verplombt werden, wegen eines kindersitzes auf dem vorderen beifahrersitz? wo und wie würden wir dann bei betrachtung der wirklich hohen berge beispielsweise etwa eine toilette oder einen baum benutzen dürfen? und dürften wir überhaupt die fenster herunterkurbeln (elektrisch)? ganz schnell sind das alles ganz große fragen an die welt und an das denken und verstehen im allgemeinen. denn ein guter freund aus der schweiz gab mir noch kurz zuvor die information, dass in der schweiz die kinder erst ab einem alter von ZWÖLF jahren vorne, also auf dem beifahrersitz, sitzen dürften. sollte sich also hier, noch vor beginn der ferien, jemand einfinden, der entweder in internationalem recht oder wahlweise der eidgenössischen stvo. (straßenverkehrsordnung) bewandert wäre, so würde ich mich über informationen zur problematik des alters vorne sitzender kinder in in der schweiz sich befindenden ausländischen (aus schweizer sicht) kraftfahrzeugen sehr freuen, auch und ausdrücklich ohne, dass ich weder der schweiz, dem freund noch dem ADAC kompetenzen in abrede stellen will. im vorraus schon mal ggf. vielen dank!

the fragile years

acid2001

bleiben wird alles beim alten, mit ausnahme einiger weniger wesentlicher ausnahmen. ‚je‘ (moi) stolperte dieser tage, angesprochen auf und über PARIS und die vergleichsweise unvergesslichen trinkereien am ufer in front of notre dame, damals, zwei steinwurf entfernt von der spendierten atelierbleibe. was geblieben ist, das ist diese erinnerung. und eine andere, an ein paris des erkundens mitsamt dem kirschkern, damals noch in einer karre (die ich hüten werde, einfach nur wegen dieser erinnerung). an ein paris des leidergottes nicht könnens und demzufolge nicht mögens dieser sprache, an ein paris der großen sehnsucht nach etwas dortigem, was ich nicht fand, trotz eigentlicher nähe, und vielleicht hätte ich dem nachgehen sollen und so weiter, damals pipapo. auf jeden fall ein paris des erlernens des treppensteigens, ähnlich dem diesjährigem einrad, rauf und runter, und wieder hinauf und herunter, stunden… und tagelang. ein paris der hochzeitsreise vor einer dekade im august und an ein paris mit andre-philip lemke, der maronenverkaufend sagte (als er noch lebte, bevor er sich erhängte): „ich mache lieber konzessionen an einen wochenmarkt als an den kunstmarkt“. immerhin habe ich mit ihm den endspurt der tour-de-france null-eins aus einer wohnung von agnes b. (sic! edelboutique!) im vierten stock am place de soundso beobachtet, bevor es mir in’s kreuz fuhr für jene zehn tage, die ich ohne familie stipendiert genießen wollte, à paris. vielleicht war es besser so, damals, das mit dem kreuz; mein kreuz und mein glauben wollten mir etwas sagen, damals, und das war nicht falsch, geschweige denn grundrichtig. bleiben wird also alles beim alten, aber eine ausnahme könnte auch ein neues PARIS sein, der aufenthalt in einem stundenhotel beispielsweise, ganz alleine und nur mit stift avec papier in der hose. oder vielleicht doch noch einmal zu zweien? „man weiß es nicht…“ sagt mein französisches croix, und ich mag es kaum glauben, geschweige kreuzen. eine weitere ausnahme wird sich im september finden, hoffentlich, und noch eine weitere ebenso im august, und ebenso hoffentlich erhofft. eine welt der ausnahmen wird es werden, aber ich anmerkte ja bereits, dass das wichtigste im leben die ausnahmen zu sein scheinen. dies impliziert auf anderer seite eine stabilität, die ich verloren glaubte. ein stück immenhof ist mir zurückgekehrt, ganz von zauberhand, auch wenn ich es noch nicht so ganz und gar verglauben mag; ein behütendes „miss-“ wird sich halten, ähnlich übrigens dem ölpreis: auch dieser steigt stet und ich überlege, ob ich den verkaufspreis für malereien IN ÖL der kostenexplosion nicht angleiche, ja angleichen MUSS, schlichterweg aus stuttgartisiertem, hamburgisiertem, montreuxisiertem oder berlinisiertem denken heraus, und darob unternehmerisch leidend. vielleicht ist es aber nur auch ausnahmsweise einmal sommer. denn dann wäre es die zeit der allerorten jetzt wieder zu beobachtenden primärreizreaktionen: alle sind irgendwie nur körper, alle wippen jenseits des ölpreises, und alle wackeln, alle schwitzen, alle zeigen und alle glotzen, was sie haben und meinen, ich will mich da gar nicht herausnehmen, alle kratzen sich sonstwo, alle fühlen wohl und vor allem: jeder gehört jedem. das hat ja dann auch endlich einmal wieder etwas demokratisches und da fällt selbst mir nichts mehr ein, außer dass – fast – alles beim alten bleiben wird. die sonne scheint, und die kinder spielen im garten. es geht mir güt!