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Rast2
Rast
spurlos
geht ja vieles auch mal spurlos an einem vorrüber. lese ja auch selten. stattdessen das neue atelier/nord eingerichtet, schleppen, machen, bohren und irgendwie atmosphäre schaffen, die richtung ist nicht klar, aber die neuen alten fenster sind jetzt wenigstens klar und ohne spuren. einen arabischen bammelvorhang für die neue küche und den kopf dann eben doch wieder rasieren auf drei millimeter, auch wenn die frauen ja haare wohl mögen, wo auch immer und spurlos. einmal versehentlich die zeche geprellt, einmal ein bisschen versehentlich geküsst während der zechprellerei, leinwände aufgespannt und sich über die blutvergiftungen/divers gewundert: mehr leute haben hier und da blaue adern, als man so denkt, ich mag ja blaue adern und blut ist selten wirklich rot. neue schuhe brauche ich, eine neue hose, eine neue stirn und einen neuen pullover und neue schwüre, aber bitte diesmal spurlos. einen kohleofen angeheizt und immer wieder ist der wagen voll mit irgendwelchen sachen nach hier und dort und dort und hier, die pause vom winter nutzen, bevor die größeren küssereien wieder losgehen und die sehnsüchte nach harmonie und der WAR. der busfahrer von linie 104 erkennt mich in der nacht der nächsten nächte wieder, er empfiehlt mir „eh, hallo, habe sie wiederkannt, an der mütze, mensch, wolln se sich nich ma eine monatskarte koofen, det käme nämlich billjah?!!“ (lacht spurlos freundlich). zeitgleich und gerade jetzt natürlich im postkasten der zweitwohnungssteuerbescheid. wollte ja nie hier weg, weder noch dort (weg). immer weg, immer wieder fort, aber nicht spurlos. das war allerdings vorgestern. heute hingegen war halbjahresinformation (früher: ‚zeugnis‘) und grundschulempfehlung und fernsehturm/sued mit käsekuchen auf einhundertundfünfzig metern. eine bühne, eine ganz schöne, ist das ja allemal alles, aber bitteschön nicht auch noch zum komparsen die meinigen brustwarzen, insbesondere die rechte, diese zu guter letzt und spurlos.
berlinale
(und da sollten sie unbedingt hingehen, wenn sie in der gegend sind oder es ohnehin sein sollten.)
auch dasnoch…
schneck könnte BEAMTER werden, so wurde ihm gestern abend völlig unerwartet und durch die fernmündliche blume verklickert. was meinen sie, würde das wirklich zu ihm passen?
detail
(detail)
wölfe, schon in startlöchern stehend
was ich ja überhaupt nicht verknusen kann, das sind mittfünfzigjährige spätblondierte westfälische antiquitätenhändlerinnen mit flachlesebrille und landadelarroganz, marke ‚ich-peitsch-dich-aus-du-kleines-mieterwürstchen‘, die einen dominant aus dem bett klingeln, weil sie „mal das atelier ansehen wollen…“, da sie dieses für ihren ohnehin gestopften nachwuchs, den sie gerade besuchen und der bereits im zweiten stock mit elterlicher hilfe eine wohnung gekauft hat, als ‚hauswirtschaftsraum‘ mitzufinanzieren gedenken aus der fettejahreportokasse und daher vorher in augenschein nehmen wollen, egal ob ich gerade aufgestanden bin oder etwas mehr sensibilität bezüglich meinem gefühlsleben diesen räumlichkeiten gegenüber erwarte, immerhin habe ich bis ende quartal gemietet. werde also dieser tage den proll geben, ohne gnade ihr kunsthistorisches wissen abfragen und ihr den rauch der zigarette mindestens ins gesicht pusten, so ganz als subjekt.
…
geträumt
’schneck‘
am besten hat mir gefallen, dass die lunge ok., so jungfräulich wie die leber. das letzte mal ist dreißig jahre her. damals fuhr ein bus über die dörfer und jeder musste seine lunge durchleuchten lassen, im bus. das nannte man ‚röntgenreihenuntersuchung‘ und das war in zeiten, in denen es noch die gute alte tuberkolose gab und noch kein AIDS. mein halskettchen mit dem glückspfennig dran musste ich ablegen. so einen bus hätte ich heute gerne und ich könnte mir eigentlich wieder ein halskettchen anschaffen (mit einem fetten kreuz dran), mir wieder einen schnauz wachsen lassen und wieder in den wald gehen zum holzmachen. den alten lutz mit seinem roten McCormick und seinem dackel drauf gibts nicht mehr. vielleicht kommt mir ja auch bald ein dackel ins haus. den nehme ich dann mit ins büro, halbtags. einen jagddackel, ich würde ihn ’schneck‘ nennen. oder ich pachte eine eckkneipe, die würde ich dann auch ’schneck‘ nennen. ich glaube, ich wäre ein gutes herrchen, mal unten, mal oben.