Die Winterspinnen aus den Gummistiefeln verjagen. Ins Holz vor Johannis. Auf die Baustelle in zwei Wochen, abermals in vierundzwanzig Metern Höhe. Sie wird über einige Monate frisches Obst bereithalten. Und fürs Kind bitte ein Bettchen, für mich bitte ein Frettchen, gerne im Pelz, später auch ohne. Und allseits gute Wege.
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traha-lalala-
pong
gehst du rauf und wirfst den kleinen ball die treppe runter, du da oben, ich unten. pong pong pong. fang ich den ball, werf ihn rauf, du fängst ihn und wieder gehts hinunter PONG PONG PONG. ich werf ihn wieder hoch, du wirfst ihn wieder runter, pong pong pong.
Maerz
Dann war noch ein weiteres Taxenerlebnis, klein und diesmal wortlos am späten Abend. Ich bezahlte für den Halt in der Fontanestraße mit etwas Trinkgeld und wollte die letzten dreihundert Meter durch die Nacht mit Füßen gehen. Der düstere Taxiriese, ein mithin orientalischer Mittzwanziger im Muskelsaft und mit einer kühnen Ghettoglatze ausgestattet sowie allem, was einen selbst kaum weiter entfernt scheinen lassen könnte von diesem Lebensmodell, er kassierte und gab seine Wechselmünzen, um mich sodann schweigend bis direkt vor meine Haustüre zu fahren. Als kleines und stilles nächtliches kultur- oder klischeeumarmendes Geschenk? Oder hatte er diese Spreizung, die mir derzeit widerfährt, bemerkt und wollte mir einfach Gutes tun? Ich dankte es ihm und klopfte beim Aussteigen dreimal auf das Dach seiner Droschke. Wenn ich jemanden mag, dann klopfe ich ihm auf’s Dach, beim Aussteigen, das bringt demjenigen dann (in der Regel) Glück.
Nachmittags hatte ich mich nach der Übergabe der Schlüssel etwas hingelegt. Es war ein Tiefdämmern, in dem man bisweilen so schön fliegen kann. Da waren grüne Wiesen, Hänge, ein Haus und einige Schuppen und ein buntes Treiben aller meiner Lieben, auch wenn diese sich solcherart niemals treffen würden und der Kirschkern mittendrin. Wenn dann der Atem ins Kissen gedrückt seinen Rhythmus findet, vielleicht etwas zu schnell, dann mag vielleicht auch die Hyperventilation in’s Geschehen führen. Jedenfalls flog ich von hier nach da, mischte mich manchesmal ein in ausgelassene Gespräche, schlug kluge Versteckspiele vor oder pflückte einen Strauß Blumen, um ihn während grotesker und aberwitziger Luftmanöver zuletzt einer Geliebten zu schenken.
Am Mittwoch hingegen spritzte der Löwe erneut durch’s Gitter. Angesichts der gestrigen Ereignisse, kaum ein paar zweistellige Kilometer weit entfernt, konnte es nur ein kleines Rinnsal sein. Es ist ja immer entweder das große Kleine oder das kleine Kleine, was zum letztlich großen schwarzen Ereignis führt. Dieser Schwärze kann man nur immer und immer wieder das Licht entgegenschleudern und sei es dergestalt, dass man eben auch gelegentlich einmal zurückspritzt. Ich jedenfalls war froh und vor allem sehr dankbar, den Kirschkern abends wohlbehalten in seinem Bett zu sehen. Die Gedanken jenen Anderen. Demut ist keine alte Mode.
Übergabe
Stretch
Bei der Anprobe einer sommerlichen Oberbekleidung für Obenherum für Herren in leichtem Stretch und mit langen Armen und grünlich/beige/braun dünn gestreift mit südländisch weitergefasstem rundem Halsausschnitt für 24,95 bei Hertie fällt mir in der querverspiegelten Kabine einmal wieder auf, wie dermaßen scheiße mein Kopf von der Seite her gesehen aussieht, ohne Mütze. Allen Frauen und Geschäftspartnern in meinem Leben muss es genauso gegangen sein. Und keine Metapher der Welt hilft, nicht einmal diese.
verabredungen etc.
Seebühl am Bühlsee
Einen Mittagschlaf in Dahlem, die Kinder gut versorgt wissend. Auch Rechtsanwältinnen haben mitunter schöne Dekolltees, ob klein oder groß die Brüste darunter. Auch Dahlem hat schöne Bäume. Andere Männer meines Alters machen jetzt den Jagdschein. Ich dagegen verspüre (lediglich) Lust auf Groß- und Kleinschreibung. Wieso sollte man Rechtsanwaltsschreiben noch ankündigen, wenn ohnehin Krieg herrscht? Alle Soldaten sind schließlich Mörder. Hingegen beim alten Perser in Moabit gewesen, in Potsdam flanierend laboriert, dort und hie ein mittlerweile viermütterliches Wiedersehen und Erinnerungen an heftige und nicht unbedingt unkörperliche Vereinigungen vor zwanzig Jahren, es war der Kalte Krieg gerade noch und in Charlottenburg unter prachtvollem Stuck und irgendetwas mit Ketchup und Jazz. Am Waldrand dem Kirschkern erzählt, was sie erwartet, aus meiner vorsichtigen Sicht, sie schweigt und gegen Abend möchte sie dann unbedingt „Das doppelte Lottchen“ in der Originalversion sehen. Herrje, diese Art hat sie wohl von mir, jedoch für so ein Lottchen ist es nunmehr recht gründlich vorbei, dafür wurde ja hinreichend gesorgt. Kleine, heimliche Tränchen? Ach wo! Die Dachlawinen rumpeln die ganze lange Nacht, es geht mir gut dabei. Alles soll rumpeln jetzt, ich bin behütet, bewaffnet und bereit. Eine Frage des Anstandes bei Luftkämpfen. Fehlenden Anstand gleiche ich spielend aus mit meinen Anstand-Jetons, welche ich jederzeit bereitwillig verschenke. Und mit dem Arsch wackeln können sie alle, jetzt, wo die Frühlingsvögel aus den Löchern kriechen. Dies erfreut mich ganz und gar jovial und graumeliert, denn auch ich habe eine neue Hose. Suche neue Schuhe. Bis Mai muss das erledigt sein, Verluste (mitsamt Schäden) eingeschlossen. Knut hatte sich übrigens in seiner Höhle versteckt. Die Kinder waren enttäuscht, dafür gab es eine Faschingsparty ggü. dem Café, bei der sich die Theologin aus dem Doppelfenster lehnen und gemäß Vereinbarung laut in die abendliche Straße herunterrufen musste: „Ich brauche Klopapier!“. Es sollen dieses Jahr einmal wieder die Fingerspitzen regieren und wandern, manikürt und nicht zu flach, nicht zu fett, ins klitzekleine Geldtäschchen am Beinkleid, um nach der Münze für den Einkaufswagen zu suchen. Weitere spitze Wege wären gern gesehen, ein guter Geschmack auf Zunge, Blicke in böse Blusen und die Blumen dahinter. Normalbenzin wird wieder teurer und mehr, aber der Rückspiegel, der ist immer noch für alle da.
ggü.
ferien
die eine chuzpe sagt zur anderen chuzpe: „siehste mal, da haste den salat!“. die andere zur einen: „du bist unverschämt!“.