geht ja vieles auch mal spurlos an einem vorrüber. lese ja auch selten. stattdessen das neue atelier/nord eingerichtet, schleppen, machen, bohren und irgendwie atmosphäre schaffen, die richtung ist nicht klar, aber die neuen alten fenster sind jetzt wenigstens klar und ohne spuren. einen arabischen bammelvorhang für die neue küche und den kopf dann eben doch wieder rasieren auf drei millimeter, auch wenn die frauen ja haare wohl mögen, wo auch immer und spurlos. einmal versehentlich die zeche geprellt, einmal ein bisschen versehentlich geküsst während der zechprellerei, leinwände aufgespannt und sich über die blutvergiftungen/divers gewundert: mehr leute haben hier und da blaue adern, als man so denkt, ich mag ja blaue adern und blut ist selten wirklich rot. neue schuhe brauche ich, eine neue hose, eine neue stirn und einen neuen pullover und neue schwüre, aber bitte diesmal spurlos. einen kohleofen angeheizt und immer wieder ist der wagen voll mit irgendwelchen sachen nach hier und dort und dort und hier, die pause vom winter nutzen, bevor die größeren küssereien wieder losgehen und die sehnsüchte nach harmonie und der WAR. der busfahrer von linie 104 erkennt mich in der nacht der nächsten nächte wieder, er empfiehlt mir „eh, hallo, habe sie wiederkannt, an der mütze, mensch, wolln se sich nich ma eine monatskarte koofen, det käme nämlich billjah?!!“ (lacht spurlos freundlich). zeitgleich und gerade jetzt natürlich im postkasten der zweitwohnungssteuerbescheid. wollte ja nie hier weg, weder noch dort (weg). immer weg, immer wieder fort, aber nicht spurlos. das war allerdings vorgestern. heute hingegen war halbjahresinformation (früher: ‚zeugnis‘) und grundschulempfehlung und fernsehturm/sued mit käsekuchen auf einhundertundfünfzig metern. eine bühne, eine ganz schöne, ist das ja allemal alles, aber bitteschön nicht auch noch zum komparsen die meinigen brustwarzen, insbesondere die rechte, diese zu guter letzt und spurlos.
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berlinale
(und da sollten sie unbedingt hingehen, wenn sie in der gegend sind oder es ohnehin sein sollten.)
auch dasnoch…
schneck könnte BEAMTER werden, so wurde ihm gestern abend völlig unerwartet und durch die fernmündliche blume verklickert. was meinen sie, würde das wirklich zu ihm passen?
detail

(detail)
wölfe, schon in startlöchern stehend
was ich ja überhaupt nicht verknusen kann, das sind mittfünfzigjährige spätblondierte westfälische antiquitätenhändlerinnen mit flachlesebrille und landadelarroganz, marke ‚ich-peitsch-dich-aus-du-kleines-mieterwürstchen‘, die einen dominant aus dem bett klingeln, weil sie „mal das atelier ansehen wollen…“, da sie dieses für ihren ohnehin gestopften nachwuchs, den sie gerade besuchen und der bereits im zweiten stock mit elterlicher hilfe eine wohnung gekauft hat, als ‚hauswirtschaftsraum‘ mitzufinanzieren gedenken aus der fettejahreportokasse und daher vorher in augenschein nehmen wollen, egal ob ich gerade aufgestanden bin oder etwas mehr sensibilität bezüglich meinem gefühlsleben diesen räumlichkeiten gegenüber erwarte, immerhin habe ich bis ende quartal gemietet. werde also dieser tage den proll geben, ohne gnade ihr kunsthistorisches wissen abfragen und ihr den rauch der zigarette mindestens ins gesicht pusten, so ganz als subjekt.
…

geträumt
’schneck‘
am besten hat mir gefallen, dass die lunge ok., so jungfräulich wie die leber. das letzte mal ist dreißig jahre her. damals fuhr ein bus über die dörfer und jeder musste seine lunge durchleuchten lassen, im bus. das nannte man ‚röntgenreihenuntersuchung‘ und das war in zeiten, in denen es noch die gute alte tuberkolose gab und noch kein AIDS. mein halskettchen mit dem glückspfennig dran musste ich ablegen. so einen bus hätte ich heute gerne und ich könnte mir eigentlich wieder ein halskettchen anschaffen (mit einem fetten kreuz dran), mir wieder einen schnauz wachsen lassen und wieder in den wald gehen zum holzmachen. den alten lutz mit seinem roten McCormick und seinem dackel drauf gibts nicht mehr. vielleicht kommt mir ja auch bald ein dackel ins haus. den nehme ich dann mit ins büro, halbtags. einen jagddackel, ich würde ihn ’schneck‘ nennen. oder ich pachte eine eckkneipe, die würde ich dann auch ’schneck‘ nennen. ich glaube, ich wäre ein gutes herrchen, mal unten, mal oben.
wintergarten
Liebes
Liebes Tagebuch, heute hab ich nichts gemacht. Ich bin um viertel sechs aufgestanden, hab einen Kaffee getrunken und Mails geguckt, habe dann die Tochter um dreiviertel sechs geweckt, ein Schulbrot geschmiert, ihr eine Kaba warm gemacht und einen Toast mit Marmelade bestrichen und diesen ihr ins Zimmer gebracht. Dann hab ich unten noch einen Kaffee getrunken, zwei Zigaretten geraucht und bin dann wie immer unter die Dusche, vorher noch gerufen „zääähneputzen!…“ und ihr das Zahnputzzeugs gerichtet. Dann hab ich mich angezogen, bin nach oben und wir sind losgefahren. Heute mussten wir kein Eis kratzen am Auto. Glatt war es heute auch nicht. Der Hoppelweg ist ja gerade gesperrt, weshalb wir immer außenrum fahren müssen, das kostet uns zehn Minuten Umweg noch bis Mitte März. Bebenhausen, Dettenhausen, Waldenbuch, Steinenbronn, Siebenmühlental, Musberg, Oberaichen und dann Rohr. Um fünfundzwanzig nach sieben waren wir wie immer am Schülertreffpunkt, wo die anderen auf uns warten. Habe mich verabschiedet und bin wieder zurück gefahren und habe swr-zwei gehört. Zuhause angekommen habe ich mich heute erstmal wieder hingelegt und dann gar nichts gemacht. Die Krankengymnastin vorgestern meinte, ich soll mehr mit „Wärme“ machen, nicht so viel mit Leistung. Also bin ich heute standepede liegengeblieben, bis halb zwölf, weil in der Woche war ja schon genug gewesen diese Woche. Dann hab ich der Mutter ihr neues Auto einrichten geholfen und bin dann mit diesem auch in die Stadt gefahren. Habe ihr das Auto vollgetankt, das Altglas weggebracht, ihr Kontoauszüge und Geld rausgelassen und meinen Lieblings-Mantel von der Reinigung geholt. Lottogespielt habe ich auch, im Lottoladen dann gleich auch Zigarretten gekauft und dann noch zwei Flaschen Wein für die Einladung zum Raclette morgen bei der Pfarrerin geholt. Ich war dann noch kurz im Storchen, einen Cappuccino trinken und hinaus auf die Leute schauen, weil man im Storchen wieder rauchen darf. Dann bin ich wieder nach Hause gefahren und habe gejoggt. Dann habe ich noch einen Kaffee getrunken, habe nochmal geduscht (wegen Joggen) und bin um dreiviertel sechs wieder nach Rohr gefahren, um die Tochter vom Faustball abzuholen. Ab Dettenhausen ist ein ganz langsames Auto (ein gelber Golf) vor mir hergefahren, das man nirgends überholen konnte bis Rohr. In Rohr bin ich dann in die Turnhalle gegangen und habe erfahren, dass das Faustball nicht bis halb sieben, sondern bis halb acht geht; habe mir an den Kopf geklatscht, aber es war schön, dem Training zuzusehen. Dann bin ich kurz rausgegangen und habe mit meinem Doktor telefoniert, wegen der privaten Kaffee-Verabredung am Sonntag und der Schilddrüse. Dann war das Training aus und wir sind wieder die vierzig Kilometer zurückgefahren. Zuhause hab ich dann Kräuterbaguette in den Ofen geschoben und einen Salat dazu gemacht. Währenddessen habe ich noch die Wäsche aufgehängt und noch eine Handwäsche gemacht, weil übermorgen ja wieder Übergabe ist. Nach dem Essen hat das Kind gelesen in seinem Zimmer und ich habe noch kurz abgewaschen. Dann habe ich dem Kind einen Gutenachtkuss gegeben, das Licht gelöscht und bin runter gegangen, dann noch ein bisschen Post machen wegen der Verabredung gestern abend, dem alten Unfall mit dem gelben Golf von Henning damals und wegen einem Umzug von Bekannten nach Paderborn. Jetzt sitze ich hier noch mit einem Glas Wein und gehe gleich schlafen, morgen ist Altpapier.
forstamt

„ich war Kommunistin!“