ich lief einmal von oben nach unten durchs haus tags und nachts heute und für morgen, und alle türen, die ich gedachte sogleich zu öffnen, die öffneten sich fast ganz von alleine, als hätten sie’s geahnt. die alten türen. selbst die alten klinken, sie schmeichelten meinen händen und halfen freundlich bei meiner belanglosen nachuntenbewegung, diese ohnehin nur, um der brandneuen heizung im keller neue zeiten ihrer erbetenen betätigung einzuheimsen. dazu digital. das war sehr schön und mehr als nur ein kleines zeichen. im morgentlichen streiflicht der ewig süddeutsch gleissenden sonne erkannte ich im vorbeihuschen im schlafanzug mit stolz geöffnetem mittelknopf am eingriff die superalten krallenkratzer im furnier des einstigen boxer-rüden ANDOR von lampertsrück, einem adligen natürlich (so hatte es meine MOM gewollt), meinem geliebten kumpan aus kindertagen. wenn man im keller war, dann hatte er stets an der treppentüre gekratzt und sich riesig ebensostets gefreut, kam man wieder nach oben in die herrschaftlichen räume der damals noch nicht alten dame, welche mir als frühe alleinerziehende witwe schon bald eigenverantwortlichkeiten übertragen hatte. bis heute trete ich gerne nachts aus dem atelier meines ursprünglichen vaters, der mit 46 jahren starb, und dem jetzig meiner bildnerischen wirkungsstätte entsprechenden raum hinaus in den verwilderten garten, um dann auf einen dunkel schwarzen haufen der dort hingeworfenen asche aus der neuen pelletsheizung, die ich über den zurückgeschnittenen stumpen einer mir ungeliebten und blöden staude seit monaten aufhäufe (ich will sie vernichten!), die all die jahre nur das licht im atelier wegnahm, zu pinkeln. nicht allein das sind momente, in denen es mir gut geht. jeder muss eben selber sehen, wie und was und was guttut. ANDOR habe ich begraben seinerzeit, da war ich achtzehn und kam aus der schule grad heim, mit spaten, das war schlimm. seine grabstätte unter der erde HEUTE nur wenige halbmeter entfernt vom durchstich der glasfaserrebellen mit rumänischer RAKETA, aus dieem jahr. die immer grenzenloses versprechen und prompt ja auch abbuchen. andor würde sich im grab umdrehen. wie ich mich für ihn auch, mein leben lang. er schnüffelte und roch immer mich, das vergess’ ich ihm nie. und ich, lebewohl, rieche ihn, bis heute. natürlich roch ich noch allerlei weitere sachen in meinem nunmehr langen leben, für die ich mich von herzen bedanke.