der ADAC meint etwas komisches zu mir. auf die frage, ob ein acht jähriges kind in der schweiz mit kindersitz auf dem beifahrersitz sitzen darf, also vorne, sagt er: das darf das. selbst, wenn die regelungen in der schweiz anders seien, so würden in diesem falle die bestimmungen des fahrzeugherkunftslandes gelten. ich entgegne, dass mir das aber juristisch unverständlich sei, ich könne ja auch nicht einfach das bundesdeutsche tempo einhundert für landstraßen auf die schweizerischen landstraßen mit ihrer beschränkung auf tempo achtzig übertragen. er meint, das sei etwas anderes. wir beenden das telefonat (14ct/min). vielleicht, denke ich mir, ist das fahrzeuginnere ja so etwas wie eine diplomatisch geschützte zone, eine art mini-BRD, die ich da durch die wirklich hohen berge (denn um die geht es) kutschiere. ein politisch immunisierter kfz-innenraum mit neutralitätsstatus vor den vereinten nationen, ggf. blauhelmgeschützt. und was geschieht, wenn man (quasi) neutral durch neutrales gebiet fährt, hebt sich das nicht irgendwie auf? und weiterhin, was ist, wenn man südlich dann nach italien einreist, von der schweiz aus, in einem neutralisiertem renault aus einem nicht-neutralen land, aus einem neutralen land? würden wir am ende, schon beim grenzübertritt in die schweiz, verplombt werden, wegen eines kindersitzes auf dem vorderen beifahrersitz? wo und wie würden wir dann bei betrachtung der wirklich hohen berge beispielsweise etwa eine toilette oder einen baum benutzen dürfen? und dürften wir überhaupt die fenster herunterkurbeln (elektrisch)? ganz schnell sind das alles ganz große fragen an die welt und an das denken und verstehen im allgemeinen. denn ein guter freund aus der schweiz gab mir noch kurz zuvor die information, dass in der schweiz die kinder erst ab einem alter von ZWÖLF jahren vorne, also auf dem beifahrersitz, sitzen dürften. sollte sich also hier, noch vor beginn der ferien, jemand einfinden, der entweder in internationalem recht oder wahlweise der eidgenössischen stvo. (straßenverkehrsordnung) bewandert wäre, so würde ich mich über informationen zur problematik des alters vorne sitzender kinder in in der schweiz sich befindenden ausländischen (aus schweizer sicht) kraftfahrzeugen sehr freuen, auch und ausdrücklich ohne, dass ich weder der schweiz, dem freund noch dem ADAC kompetenzen in abrede stellen will. im vorraus schon mal ggf. vielen dank!
Archiv für den Monat: Juli 2008
the fragile years
bleiben wird alles beim alten, mit ausnahme einiger weniger wesentlicher ausnahmen. ‚je‘ (moi) stolperte dieser tage, angesprochen auf und über PARIS und die vergleichsweise unvergesslichen trinkereien am ufer in front of notre dame, damals, zwei steinwurf entfernt von der spendierten atelierbleibe. was geblieben ist, das ist diese erinnerung. und eine andere, an ein paris des erkundens mitsamt dem kirschkern, damals noch in einer karre (die ich hüten werde, einfach nur wegen dieser erinnerung). an ein paris des leidergottes nicht könnens und demzufolge nicht mögens dieser sprache, an ein paris der großen sehnsucht nach etwas dortigem, was ich nicht fand, trotz eigentlicher nähe, und vielleicht hätte ich dem nachgehen sollen und so weiter, damals pipapo. auf jeden fall ein paris des erlernens des treppensteigens, ähnlich dem diesjährigem einrad, rauf und runter, und wieder hinauf und herunter, stunden… und tagelang. ein paris der hochzeitsreise vor einer dekade im august und an ein paris mit andre-philip lemke, der maronenverkaufend sagte (als er noch lebte, bevor er sich erhängte): „ich mache lieber konzessionen an einen wochenmarkt als an den kunstmarkt“. immerhin habe ich mit ihm den endspurt der tour-de-france null-eins aus einer wohnung von agnes b. (sic! edelboutique!) im vierten stock am place de soundso beobachtet, bevor es mir in’s kreuz fuhr für jene zehn tage, die ich ohne familie stipendiert genießen wollte, à paris. vielleicht war es besser so, damals, das mit dem kreuz; mein kreuz und mein glauben wollten mir etwas sagen, damals, und das war nicht falsch, geschweige denn grundrichtig. bleiben wird also alles beim alten, aber eine ausnahme könnte auch ein neues PARIS sein, der aufenthalt in einem stundenhotel beispielsweise, ganz alleine und nur mit stift avec papier in der hose. oder vielleicht doch noch einmal zu zweien? „man weiß es nicht…“ sagt mein französisches croix, und ich mag es kaum glauben, geschweige kreuzen. eine weitere ausnahme wird sich im september finden, hoffentlich, und noch eine weitere ebenso im august, und ebenso hoffentlich erhofft. eine welt der ausnahmen wird es werden, aber ich anmerkte ja bereits, dass das wichtigste im leben die ausnahmen zu sein scheinen. dies impliziert auf anderer seite eine stabilität, die ich verloren glaubte. ein stück immenhof ist mir zurückgekehrt, ganz von zauberhand, auch wenn ich es noch nicht so ganz und gar verglauben mag; ein behütendes „miss-“ wird sich halten, ähnlich übrigens dem ölpreis: auch dieser steigt stet und ich überlege, ob ich den verkaufspreis für malereien IN ÖL der kostenexplosion nicht angleiche, ja angleichen MUSS, schlichterweg aus stuttgartisiertem, hamburgisiertem, montreuxisiertem oder berlinisiertem denken heraus, und darob unternehmerisch leidend. vielleicht ist es aber nur auch ausnahmsweise einmal sommer. denn dann wäre es die zeit der allerorten jetzt wieder zu beobachtenden primärreizreaktionen: alle sind irgendwie nur körper, alle wippen jenseits des ölpreises, und alle wackeln, alle schwitzen, alle zeigen und alle glotzen, was sie haben und meinen, ich will mich da gar nicht herausnehmen, alle kratzen sich sonstwo, alle fühlen wohl und vor allem: jeder gehört jedem. das hat ja dann auch endlich einmal wieder etwas demokratisches und da fällt selbst mir nichts mehr ein, außer dass – fast – alles beim alten bleiben wird. die sonne scheint, und die kinder spielen im garten. es geht mir güt!
echt kalk!
kalkfarbe, klingt gut und gesund und bio. eben nach kalk in farbe oder farbe in kalk. wie es wirklich ist? schon vor jahren hat mir ein malermeister die vorzüge der dispersionsfarbe erklärt. sie lässt sich gleichmäßig streichen, es gibt kaum überspannungen bei mehrmaligem farbauftrag, du musst sie nur wenig aufrühren und wenn dir ein spritzer ins auge geht, dann musst du nicht panisch dein auge mit klarem wasser ausspülen aus angst um dein augenlicht, sondern du arbeitest einfach seelenruhig weiter. wenn du abtönen willst, dann nimm abtönfarbe. anders ist das beim sumpfkalk. den musst du erst einmal mit den händen anteigen, vergiss die handschuhe nicht, verdünnen mit wasser und zwar langsam und nicht zu dick und nicht zu dünn. eine unberechenbare archaische paste, welche am besten schon zwanzig jahre lang abgelagert ist. dann musst du etwas quark hinzugeben, allerdings nicht zu viel, da es sonst zu überspannungen kommen kann, gerade auch bei mehrmaligem auftrag, und dir deine farbe wieder von der wand fällt. den quark, damit die farbe genügend abgebunden ist, das heißt, damit später die farbe an der wand nicht kreidet und ggf. schwarze kleidung mit einem hauch weissen schleiers markiert, sollte sich schwarzes kleid an weisse wand gelehnt haben. wir wissen ja: kalk ist gleichzeitig farb- und bindemittel. dann die eingesumpften ‚kalkechten‘ pigmente hineinrühren (goldene regel: rührpinsel ist nicht gleich streichpinsel!), dann der unberechenbare farbauftrag mit quaste und zwar kreuzweise und schnell (!) und nie zu oft über denselben bereich, auf dass sich die farbe verzahne, nicht aufreibe. du musst die farbe ‚legen‘ (aber nicht zu dick!) und während du das tust, siehst du nur dunkle nasse flecken, die erst viel später beim langsamen trocknen die farbwirkung zeigen. zum mischen einer kalkfarbe brauchst du also einen föhn, wobei kalk NIE zu schnell trocknen sollte! niemals zu oft übereinander streichen, sonst gibt es jene überspannungen und du darfst alles wieder abwaschen. oft ist es auch gut, du machst die wand vorher nass. und wenn die wand aus verschiedenartigen untergründen besteht, also unterschiedlichen verputzungen oder ausbesserungen ehemaliger verletzungen der putzoberfläche, dann saugen diese ebenso verschiedenartig den kalk auf, demzufolge die farbe unterschiedlich auftrocknet. viel spaß also beim kalken und den hatte ich, da sich im nebenraum, der ehemals guten stube, ein äußerst sympathischer malergehilfe der stuckateure als ebenjener outete, der bilder und vor allem auch diese wunderbare musik macht und davon berichtet, wie er hier in germany hängengeblieben ist einst, während er lachend die wände kalkt, ein um’s andere mal. voila also: mr. dan reeder, und danke für die cd’s, deren kauf absolutely lohnt!
cartoon
was ja auch immer wieder nervt, das sind die pappkartons vor edelboutiquen, in denen plastikkleiderbügel großherzig ‚zum verschenken!‘ spendiert werden.