Viktor Vaudeville & Les 3Roberts: „Dich“

Eine ganz außergewöhnliche Spenden-Aktion des ganz außergewöhnlichen Herrn Erdgeschoss/Rechts (–>) finden Sie hier:

Ein Lied geht um die Welt:

Wir wollen helfen, helfen Sie mit. Und zwar dem Kinder-Hospiz Sternenbrücke in Hamburg. Das hilft Kindern und Jugendlichen mit begrenzter Lebenserwartung, ein würdevolles Leben bis zu ihrem Tod führen zu können. Spenden Sie bei der anerkannten Spendenplattform betterplace, die unser Projekt Ein Lied geht um die Welt unterstützt und dafür sorgt, dass jeder Cent dem Kinder-Hospiz zukommt.

Dafür gibt es “Dich”, eines der schönsten Chansons, das Viktor Vaudeville je zu Gehör brachte. Der Clou: nicht nur in einer, sondern in vielen Versionen. Hören, spenden und herunterladen können Sie im Studio Vaudeville, Viktors nagelneuer Boutique.

Voila: The Midnight ShakeBoobs Benefiz Remix avec Viktor Vaudeville & Les Trois Roberts (by schneck09)

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Und: Danke, Herr Schoss!

hinaus! erfolg!

arroganz als rezept. die pose als schwert, das ich ewig verhüllt. die narben zu abbildern gewandelt, ob dick, ob dünn. kein jeansstoff, wenn ja, dann mit hut. nähte kunstvoll. der händedruck variabel, das freundliche kalt. hinter den augen wird gerechnet. das dazwischen unterliegt der aufsicht des kinderheimes, geschwitzt wird nur zum sport. das denken in (venezianischen) kanälen, jedes boot wird geleitet. lotsen des denkens: kein staub, kein korn, kein lehm. kein dreck. gefühltes wird notiert, dann abgelegt. unbeaufsichtigt nur der traum, man schläft allein.

/der größte erfolg ist der erfolg. jede presse ist eine gute presse. ich mag das ganze nicht mehr. diese transformation, beständig. lieber dann doch die sterntaler, entschieden handgemachte, hausgemacht.

plopp, zack

neulich sternschnuppe gesehen. PLOPP* neue vorderbremsen gewünscht, ZACK* zwei tage später habe ich neue vorderbremsen. so muss das gehen! außerdem bin ich zum damencatchen nach paris eingeladen, backstage. ich glaube fast, ich sollte da hingehen, denn wann kommt man schon nochmal zum damencatchen nach paris und dann auch noch backstage.

glück und entschlossenheit


(kompetenz)

ja, und den kirschkern, den gibts ja auch noch. ich sehe den jetzt den elften tag seit dem fünfzehnten september. das ist schon neu. das war nie so, das war ganz anders. das ist komisch. die haben jetzt französisch da unten. die ganzen mitschüler haben alle schon französisch gehabt, ist ja grenzgegend. der kirschkern hat halt englisch gehabt woanders. sie übt jetzt stets und ganz selbst befleißt die französischen vokabeln. in englisch ist es ihr langweilig, das kann sie ja schon. und der mathelehrer ist „doof“, auch auf mehrmalige (und dem mathelehrer grundlos gewogener) zielnachbefragung. die französischlehrerin scheint auch irgendwelche persönlichen probleme zu haben. sie ist wohl so, wie man sich eben eine strenge französisch-lehrerin mit mitte dreißig vorstellt. dazu hat sie einen namen, der dazu passt, den ich ja aber hier auch nicht nur ansatzweise nennen möchte. das dumme ist, ich kenne diese personen jetzt alle nicht mehr. ich habe die lehrer ja immer alle gekannt und die eltern und das ganze drumherum. aber jetzt eben nicht mehr. nicht leicht, sich da herausnehmen zu müssen. um so schöner, hier am waldrand die alte dame und den kirschkern da oben zu hören, wie sie, die beiden schneck’schen frauen, die eine achtzigwas, die andere neun, sich ganz köstlich unterhalten und allerlei tischspiele veranstalten und erzählen und lachen und schimpfen und manchmal auch zanken. sie scheinen vergnügt, sie haben ein festes band. ich darf dann auch mal ein schläfchen zwischendrin halten, ein über alles beruhigtes. das also ist jetzt meine familie, so scheints. ich hätte nie gedacht, dass mir das einmal wichtig sein würde, gerade mir, der ich auf all das gepfiffen habe, strengstens, und alles unternahm, um abzustellen. so ein alles-ist-gut-gefühl dann. dieses alte haus hier, so sehr da auch viel verknüpft ist und ein wegwollen von hierorts, es scheint doch etwas zusammenzuhalten. es ist ein NEST, ja. ich wollte es mir ja nicht eingestehen, aber auch für mich ist es das, immer wieder, seit diese blöden wirrungen begannen. gebaut so gerade noch und fertiggestellt von wiederum meinem zu früh verabschiedetem alten herrn. und natürlich gibt es den weihnachtsmann, wer mag da zweifeln? sie sucht es sich heraus, was sie wann glauben will, grad so, wie es ihr passt. das ist eine sehr große fähigkeit, die ich beneide. ein stück weit lebe ich ja vielleicht auch so, wenn ich es nach ganz weit hinten so recht bedenke. sehr kindlich, recht trotzig im innern, selbstgewählt. und jetzt liegt sie da oben und schläft, bei ihr liegen susi und knuddel, eine kleine leopardin und ein eisbär. sie will seit dem juni fast immer, dass ich doch oben bei ihr im zimmer schlafe auf ihrer gästematratze. ich mach das halt. sicher gegen jeden erziehungsratschlag, aber was sind schon erziehungsratschläge in solchen zeiten? mir tuts ja auch gut, wenn ich ihr dann noch ganz vertraut gutenacht zuflüstern kann, sie schnorchelt da so rum und ist irgendwo ganz woanders in ihren träumen, und alles ist zuhause und alles ist: gut. ich denk immer, man muss die kinder mit liebe und zuneigung zuscheißen. mehr kann man ihnen nicht mitgeben fürs rüstzeugs fürs leben, da war ich mir mit ihrer mama auch immer einig, ehemals. und wenn ich mir vorstelle, was der kirschkern schon so alles erlebt hat, ohne darüber zu sprechen selbst, nur angewiesen auf die ihr zur verfügung stehenden erklärungswelten, dann wird mir ganz anders. vor zwei jahren noch berlin, dann neunzehn monate stuttgart und jetzt schon wieder alle und alles neu. zum einen trennung, zum anderen zwei totalumzüge. ich hoffe immer, sie möge um gottes willen keinen schaden nehmen, auch nicht zukünftig. und ihre jugend, diese so endlos große zeit und so grandios wunderbare gegend, die möge ebenso lange andauern, wie die der anderen kinder (und meine). ich würde gerne teilnehmen an ihrem alltagsleben jetzt da unten, auch weiterhin. mal sehen, ob das geht. es geht nicht. / und dann so ein paar mütter im dorfe hier, die mir, blendend positioniert, eine art von ‚mut’ zusprechen, indem sie mir (fast zärtlich) sagen, „immerhin hast du ja alles getan… und sie hat dir diesen zettel ja vielleicht einfach geschrieben, um dir zu zeigen, dass sie deine zuneigung honoriert…“, ach, dieses alltagsgeschwätz einer gewissen sorte von gebährfähigen. ein mitleidiger blick, die kinderkarre mit dem dritten darin vor dem bug und der mann ist in uni und ja, „der vater ist ja schon wirklich wichtig…!“, aber das kinde gehört eben zur mutter, logisch (lächelnd/denkend). den lauf der welt und jahrtausende an bestimmung im rücken. der gesellschaftliche auftrag erfüllt, die kinder gebaehrt, siegesgewiss abschalten – und dann dick werden /(pardon).

ich bin gespannt, wie das weitergeht. die nähe, die familie. und das ich. ich mag einfach das ding mit kindern. die blöden kinder merken mir das auch meistens irgendwie an, die wollen dann immer mit MIR spielen (und nicht etwa mit onkel markus, der mit der yacht und dem porsche usw.). ist ja nicht so, dass mich das nicht freuen würde. man kann ja mit mir rechnen. das geht auch sehr weit, gegebenenfalls, was die mütter (die mit den busen dran) angeht. freie liebe und das ganze zeugs. aber dann doch bitte titten auf den tisch und eines muss dann klar sein: man ist dann familie. man gehört zusammen. wieviele dazugehören, wer weiß das schon. aber man soll doch nicht einfach abhauen. hätte ich vom einfachen abhauen gewusst und geahnt, dann hätte ich niemals so angeheuert. /ich doch nicht. (aber gottlob hab ichs, denn sonst gäbs den kirschkern ja nicht).

heuern jedenfalls kann ich nicht mehr, selbst dann, wenn ichs wollte,/ was ich tue. das schöne daran: es macht mir nichts mehr aus. das war harte arbeit, kalter entzug. können sie mir glauben. und mich vergnügen oder heulen (ach gott, die paar tage im jahr…), das kann ich ja auch woanders. diesen zustand möchte ich mir jetzt erhalten. seither gehts aufwärts. ich freue mich jetzt also – obgleich erziehungskompetent (amtlich bestätigt) – aufs lupenreine erwachsenenleben.

hrhr.

/(die szene dort oben übrigens vom feinsten, was es gibt. so muss film sein, pfinde ich. danke an erich kästner.)

der kirschkern erzählt einen witz:

geht ein mann zu einem arbeitgeber und fragt: „ich möchte gerne einen job mit damen!“. sagt der arbeitgeber: „da gibt es nur noch zwei möglichkeiten. entweder, sie werden pilot oder sie werden bauarbeiter. wenn sie bauarbeiter werden, dann ist ja nochmal alles gut gegangen. wenn sie aber pilot werden, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie stürzen ab, oder sie bleiben oben. wenn sie oben bleiben, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber abstürzen, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie kommen in ein einer-grab, oder sie kommen in ein zweier-grab. wenn sie in ein einer-grab kommen, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber in ein zweier-grab kommen, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, aus ihnen wächst ein busch, oder aus ihnen wächst ein baum. wenn aus ihnen ein busch wächst, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn aber ein baum aus ihnen wächst, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie bleiben stehen, oder sie werden gefällt. wenn sie stehenbleiben, dann ist ja nochmal alles gut gegangen. wenn sie aber gefällt werden, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie werden zu schreibpapier, oder sie werden zu klopapier. wenn sie zu schreibpapier werden, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber zu klopapier werden, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie kommen ins damenklo, oder sie kommen aufs herrenklo. wenn sie aufs herrenklo kommen, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber aufs damenklo kommen: dann haben sie einen job mit damen!

„rock’n roll- abend

ein rocknroll-abend ist ein abend am tresen, WO viele leute in muffigen alten lederjacken mit existentialistischen spielbeinen rumstehen, mit whisky in der hand, und von ihren gesammelten enttäuschungen berichten, während harte rockmusica läuft mit hartem bass und alle nicht müde werden, zu betonen, dass sie es geschafft haben, die gesammelten täuschungen wegzustecken, oder noch mehr: umzuwandeln natürlich am besten in erfolg, der letztlich auch noch geld bringt, und dann sind da aber noch die paar emotionen, die die backenknochen haben so sehr wachsen lassen und irgendwann tritt man dann hinaus in die (natürlich) kalte luft, natürlich allein, um sich ein taxi zu winken mit (natürlich) hochgeschlagenem kragen und mit knirschenden zähnen, die dem jungen halbmigrationshintergrundstaxifahrer bedeuten, das man ein harter hund ist, zwar allein, aber hart, und er, der taxifahrer, wird irgendwann auch noch feststellen (werden), dass er irgendwann auch an dem selben tresen stehen wird mit muffiger lederjacke und entweder rasierter goafreak-glatze (früher drums, jetzt techno) oder zopf oder wenigstens kotteletten mit bildungsvordergrund und er wird sich dann ebenso fragen, ob es einen immer noch hinter dem ofen hervorlockt, dass die kirschen in jedem frühjahr wieder so schön blühen und es in jedem weiteren herbst so schöne farbige äpfel gibt und die sonne jeden tag erneut aufgeht, während die reifen weiblichen bedienungen hinter dem tresen die getränke nachschenken und von ihren geplatzten kinderträumen berichten oder fehlenden prinzen, dabei gutaussehend natürlich und aufrecht alle, ob vor oder hinter dem tresen der welten, und dann kehrt der harte blick ein, der kleine harte blick, der sich nach nichts mehr sehnt, als nach – natürlich – birnen und äpfeln und tagen mit sonne und warm und dann ist selbst das letzte bier nicht mehr das, was es einmal war, aber schön war es doch, immer und allemal hat es sich gelohnt, anders gehts ja nicht und ins kino geht man ja schon lange lieber nicht mehr und dann will man irgendwie relativ schnell nach hause, mit aufrechtem haupt und vorm einschlafen schaut man kurz auf die agenda und macht noch ein häkchen mit schwarzem kuli im lampenlicht und schläft kontrolliert ein, was will man denn anderes machen, man hat ja nicht schuld (an was eigentlich?) und wenigstens denken kann man noch, aber nur, wenn mans will und die muffige alte lederjacke behält man an im bett, weil niemand mehr einen daran hindern kann, auch nicht, wenn man sich selbst noch einmal hart anlächelt im spiegel vor einer guten nacht, die man sich selbstverständlich jeden tag gönnt, ebenso wie das beschreiben eines (zB.) rock’n roll- abends.

das in etwa ist ein rock’n roll- abend. man kanns ja, wenn man denn will.“