wölfe, schon in startlöchern stehend

was ich ja überhaupt nicht verknusen kann, das sind mittfünfzigjährige spätblondierte westfälische antiquitätenhändlerinnen mit flachlesebrille und landadelarroganz, marke ‚ich-peitsch-dich-aus-du-kleines-mieterwürstchen‘, die einen dominant aus dem bett klingeln, weil sie „mal das atelier ansehen wollen…“, da sie dieses für ihren ohnehin gestopften nachwuchs, den sie gerade besuchen und der bereits im zweiten stock mit elterlicher hilfe eine wohnung gekauft hat, als ‚hauswirtschaftsraum‘ mitzufinanzieren gedenken aus der fettejahreportokasse und daher vorher in augenschein nehmen wollen, egal ob ich gerade aufgestanden bin oder etwas mehr sensibilität bezüglich meinem gefühlsleben diesen räumlichkeiten gegenüber erwarte, immerhin habe ich bis ende quartal gemietet. werde also dieser tage den proll geben, ohne gnade ihr kunsthistorisches wissen abfragen und ihr den rauch der zigarette mindestens ins gesicht pusten, so ganz als subjekt.

’schneck‘

am besten hat mir gefallen, dass die lunge ok., so jungfräulich wie die leber. das letzte mal ist dreißig jahre her. damals fuhr ein bus über die dörfer und jeder musste seine lunge durchleuchten lassen, im bus. das nannte man ‚röntgenreihenuntersuchung‘ und das war in zeiten, in denen es noch die gute alte tuberkolose gab und noch kein AIDS. mein halskettchen mit dem glückspfennig dran musste ich ablegen. so einen bus hätte ich heute gerne und ich könnte mir eigentlich wieder ein halskettchen anschaffen (mit einem fetten kreuz dran), mir wieder einen schnauz wachsen lassen und wieder in den wald gehen zum holzmachen. den alten lutz mit seinem roten McCormick und seinem dackel drauf gibts nicht mehr. vielleicht kommt mir ja auch bald ein dackel ins haus. den nehme ich dann mit ins büro, halbtags. einen jagddackel, ich würde ihn ’schneck‘ nennen. oder ich pachte eine eckkneipe, die würde ich dann auch ’schneck‘ nennen. ich glaube, ich wäre ein gutes herrchen, mal unten, mal oben.