7 Gedanken zu „verschwommen“

  1. REPLY:
    in meiner ganz persönlichen skala von miterlebten desastern bewegt sich jenes ereignis von vor zehn jahren recht unmittelbar vor dem am 11.9.01 geschehenen. es gibt wenige dinge, die das phänomen ‚zufall‘ besser beschreiben. in obigem fall wurden beispielsweise die raucher, weil sie rauchen wollten, verschont. es fragt sich eben ganz einfach, wo der schmetterlingsflügelschlag endet und die religio beginnt. der zug fuhr auch durch augsburg, wo ich mich damals, ueberglücklich und noch schlafend, an jenem tage befand. so ist das eben, man muss es nur oft genug getrichtert bekommen. es sind die orte.

  2. Einer der seltenen Fälle, wo ich nicht sage, dass man es hätte verhinden können. Die technischen Gegebenheiten werden so ausgereizt, dass das auch bei bester Inspektion und Wartung passieren kann. (Was jetzt sicherlich einige bestreiten werden.) Rein statistisch muss es Unglücke dieser Art geben.
    Früher hat man ja zB argumentiert, dass das Fliegen so sicher sei. Von Flugzeugabstürzen hat man fast nichts gehört. Mittlerweile hat sich das geändert.
    Es ist eine Folge der hohen Komplexität und der großen Zahl. Absolute Sicherheit gibt es nicht.
    Ich glaube nur leider, dass wir davon nichts lernen.

  3. REPLY:
    natürlich, es ist die komplexität des sich möglicherweise ereignenden. offensichtlich möglich war, dass da gerade eine brücke stand. möglich hätte auch sein können, dass da gerade keine brücke gestanden hätte haben können. wie im alltäglichen alltag eben: wenn nichts passiert, dann dürfen die hähne krähen. und das ist auch gut so, gottlob. kräht also, immer (und am besten) keine hähne.

  4. empfehle die lektüre von „die brücke von san luis rey“ von thornton wilder. nicht, weil das eine lösung ergäbe, sondern eine reihe von fragen sondiert, die nachhaltig offen bleiben müssen.

  5. REPLY:
    Eigentlich gibt es in diesem Bereich keine offenen Fragen und die offenen Antworten halten wir uns selbst offen, weil es anscheinend in der menschlichen Natur liegt. Geiz gilt als Todsünde, und trotzdem funktioniert die Werbung damit wunderbar. Der Schnäppchengedanken, die Bazarmentalität und die Nicht-zur-Kenntnisnahme von Erhaltungssätzen (irgendwoher werden die guten Sachen schon kommen, man muss nichts dafür tun außer ein Los zu kaufen) führen im Endeffekt zur Megalomanie. Der Fehlgedanke liegt darin, dass man groß operieren will, um die Kosten pro Einheit klein zu halten. Das trifft auf Firmengrößen (Fusionierungen) genauso wie auf Kraftwerksbauten (Atomkraftwerke, Wasserkraftwerke am Yang Tse Kiang) zu.
    Man kann fast immer feststellen, dass bestimmte Nebenkosten in der Berechnung unter den Tisch fallen, weil sie in eine andere „Kostenstelle“ fallen.
    Die Menschen werden mit der „Günstigkeit“ geködert. So wird niemand verzichten wollen, einen günstigen Flug zu verwenden, obwohl da wohl irgendetwas in der Kalkulation nicht ganz stimmen kann.
    Die einzig offene Frage, die da bleibt, ist nach der Möglichkeit zur Veränderung aus uns selbst heraus. Das ist aber eine reine Glaubensfrage, die in den Bereich des freien Willens abzielt. Und dazu kann man sich ja einmal die neuesten Forschungserkenntnisse zu Gemüte führen.

Schreibe einen Kommentar zu schneck Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert