no future, no heidi.

und wenn dann um elf uhr in der nacht die von der kalklauge wunden fingerballen bei kerzenscheine und reserviertem chianti entlang der spitze eines fabercastell nach vorne gleiten, um sich dort in einer empfindlichen hitzigkeit zu treffen, dann denke ich noch manches mal an jenes saftige eingangscunnilingus und consorten mit beate, der auf magersucht spezialisierten psychologin, im winterlichen wien. nach dem üblicherweise folgenden beischlafe aus verschiedenen richtungen im spärlichen souterrain erlaubten wir es uns someist, in der wenig entfernten jugendstilwanne ihrer sich ihrer gleichgeschlechtlichkeit damals noch nicht ganz und gar verschriebenen freundin angelina im soundsovielten bezirke zu duschen, der ofen fraß koks, auf promovierten und ausdrücklichen wunsch hin spielte die musik von al stewart zur gemeinsam genommenen körperbrause und was lag dann noch näher, als die abende mit einer seulement gerechtigkeitshalber gemütlichen fellatio im duftenden frottee auf dem badeboden zu runden, währenddessen angelina schon, halbnackt, den fisch putzte und jägermeister bereitstellte.

20 Gedanken zu „no future, no heidi.“

  1. Fisch mit Jägermeister ist eine gewagte Kombination, alles andere hört sich nach sehr vertrautem Wien an … was fast schon verschollen in der Erinnerung: Rechte Wienzeile, fast leere, vier Meter hohe Räume, ein mühsam zu heizendes historisches Kachelöfchen, Matratzenwühllager in einer Ecke, nach Achteln schlechten Weines in der Gärtnerinsel K(m) und A(w) und A(w): wie legen wir’s an?

  2. Kann kaum darüber hinwegkommen, aber es drängte sich mir im Laufe der Lektüre die Gewissheit auf, dass ich es gar nicht schade finde, solcher Situationen SO nicht (mehr) teilhaftig werden zu müssen.
    Bin ich jetzt endlich alt?
    Oder ist’s an dem, dass es die Phantasie mit zunehmenden Lebensjahren schafft, ansprechendere Vorstellungen zu generieren?

  3. REPLY:
    wenns wärmt, dann nutzt der ofen! habe ja einst in der kaunitzgasse im selbstversuch eine (geleerte) flasche jägermeister zum schmelzen gebracht. dafür war ordentliches anfeuern notwendig. ein paar dünne grüne glaswürste habe ich noch, jedoch derzeit verlegt.

  4. Das muss ein anderes Wien gewesen sein:)
    Mir fällt der Name eines Lokals auf der rechten Wienzeile nicht ein, ich glaube etwas Griechisches, wo ich meinen ersten der wenigen ONS aufriss.
    Ich war selber ziemlich überrascht von meinem Erfolg und begleitete die Lady am nächsten Tag noch zum MAK.
    Ich hatte das Erlebnis wohl schon sehr stark verdrängt, ihr Text verschafft mir eine wärmende (nicht aufgewärmte) Erinnerung.

  5. Geben Sie es zu, werter Herr Schneck, Beate heisst in Wirklichkeit Anique und Sie trafen Sie das erste Mal in einem Hinterzimmer des Restaurants!

    Herzlichst und ich habs

    Ihre DiVa

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