immerhin/BITTESCHÖN!

wenn ICH hartz-vier wäre, dann würde ich JETZT das reifenwechseln anbieten. ich würde zettelchen mit tesa an die haustüren kleben, unten die mobile nummer zehn mal zum abreissen: „reifenwechsel problemlos, bei ihnen in der straße, fünfzehn euro, inclusive sommerreifen wieder in den keller tragen. rufen sie mich JETZT an!“. leider keine solchen zettelchen gesehen.
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schon seit einiger zeit fällt mir auf, dass die jungs aus dem quartier kondome platzieren, auf dem bürgersteig. sehen aus wie versehentlich verloren. alle noch ordentlich eingeschweißt, aber wohl so eine art pubertäre duftmarkierung, um den mädels zu imponieren, und zu zeigen, dass man schon bescheid weiß, was da alles noch so kommt. die dinger sind wahrscheinlich dem papa oder dem großen bruder geklaut. oder der großen schwester, wenn sie noch nicht verheiratet wurde.
vielleicht hat sich auch einer getraut, welche zu kaufen, vermutlich dann der schon vorbestrafte ghetto-chef „loco“, das ist der mit dem teleskop-totschläger und dem armruder-schritt.
heute aber sah ich zum ersten mal TAMPONS herumliegen. wie versehentlich verloren. alle noch ordentlich eingeschweißt. und, wahrscheinlich, keinem geklaut.
endlich: die mädels duften zurück!!!
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„DER DUFT FRISCH GEBACKENER FLADENBROTE WEHT DURCH DIE STAUBIGEN STRASSEN VON SAN ILDEFONSO IM TALE DES RIO GRANDE“.
für diese vornehme bildunterschrift in einem ADAC-die-fünf-kontinente-buch zeichnet ein gewisser ulrich gohl, und sie fällt mir heute beim reifenwechseln auf der straße wieder ein, während mir fladenbrote durch die nase zischen. er hatte damals anderthalb stunden an diesem ding herumgefeilt, und war, wie ich bis heute finde, zurecht sehr stolz auf das ergebnis gewesen.
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bei VL (vorne links) kommt mir in den sinn: schötensack hat gestern gesagt, „…dann halten wir doch mal den MITTWOCH fest…“.
am nächsten mittwoch werde ich ihn fragen, wie man, bitteschön, „einen mittwoch“ festhält?
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habe also heute der familie fünfundzwanzig euros erspart, weil ich die reifenwechslerei selbst vorgenommen habe. und IMMERHIN hat man ja dabei genügend zeit, sich gedanken über die STRASSE an sich zu machen. brav die sommerreifen mit tochters strassenkreide (keine lösemittelhaltigen stifte! lebensgefahr!) markiert: VL, VR, HL, HR, dann in die tüte und ab in den keller. früher hat man ja diagonal gewechselt, hinten links kommt nach vorne rechts, und so weiter. aber der ADAC sagt jetzt, niemals (!) diagonal, sondern nur links und rechts wechseln. also schon wieder eine vorsichtige lebensgefahr? wie, BITTESCHÖN, kann eine lebensgefahr vorsichtig sein?
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morgen dann noch einmal, nach ein paar gefahrenen kilometern, UNBEDINGT den reifendruck überprüfen und, um gottes willen, auch unbedingt die MUTTERN NACHZIEHEN! ich werde also bei muttern, vielleicht am nächsten mittwoch, telefonisch erfragen, ob und wie ich sie „nachziehen“ soll. muttern ist dankbar über jeden anruf.
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die FRAU jedenfalls sagt gestern, sie sei verliebt.
lebensgefahr? wenn man reifen selbst wechselt, dann muß man mütter eben ab und an nachziehen. meinetwegen auch am rio grande.

5 Gedanken zu „immerhin/BITTESCHÖN!“

  1. Natürlich lässt sich die Zukunft NICHT festhalten – dumm Tüch. Aber die Gummis auf der Straße wechseln: das muss ich auch in Zukunft machen. Vielleicht am Mittwoch. S’wird kalt.

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