citrus

schöne tage zweitwohnsitz. und dann das wetter. und dann die post. und dann das leben. das ist ja jetzt die zeit, wo (in der) man jede bedienung im café heiraten möchten könnte und sofort kinder machen. und dann machst du dir die lippen rot, mit weinchen, oder weiß oder rosé. daneben liegt apfel, daneben brotkorb, läutet dein telefon, oben wird gespült, unbekannter anrufer, schneidest du dir den apfel in viertel, machst dir zitrone aufs brötchen dazu, fährst dir über den bauch und nach oben, alles sitzt, ich auch, bei mir auch. deine leistengegend, unwiderständlich, ich leiste nichts, du auch (da im süden). ein wenig feuchtgebiete und sumpfwiesen neben gepflasterten kopfsteinen. raus ins umland, abgefahrene reifen, alte kopfstützen, abgefahren! nein, keine pointen mehr, schon gar nicht in tönen aus dem gepflegtem mund und schon gar nicht um ostern, wobei: egal, erstmals. erstmals auch so ein kleiner gedanke, ich werde alleine bleiben? alleine, nicht einsam. wo sollte sich der haken denn noch festsetzen in erprobter manier, in welchen mauern, in welchem schlamm oder in welchem grund? welcher grund? und aus welchem grund? aber jetzt scheint ja erstmal die sonne auf die hose und die zitrönchen und ich schreibe nach süden: „Wer nichts vergisst, ist noch nicht nachtragend. Wer aber nachtragend ist, der hat viel vergessen“. wie weise, was? süden ist wichtig, und ein zweitwohnsitz bedingt eben einen drittwohnsitz oder noch keinen ersten. die ersten sind nachtragend, meist quergestreift sowie weise (aus gutem grund!).

18 Gedanken zu „citrus“

  1. Auch ohne Wohnsitz ist Sueden wichtig, Roma etwa, eine wichtige Tugend und ein wichtiges Feld, auch ohne Geld. Die voreiligen Mohnblueten, die ausgeschlagenen Mandelbaeume, der Papst, der, im Ornat knieend, die andern das Kreuz tragen laesst, im Colosseo. Kellner, die sich nach Norden wuenschen und einem gleich auf die Schulter greifen. Scharfaeugige Kellnerinnen in Bahnhofscafés. Eine Unzahl kleiner wieseliger groesstenteils schoener Maedchen und Frauen. Chinesinnen und Chinesen, Afrikanerinnen und Afrikaner, Mittel– und Westeuropaerinnen und –europaeer etc. Und nachgetragen wird hier nichts; Sie haben es mitgenommen oder vergessen. Zu Hause tritt es sowieso wieder auf, ungefragt und noetigend.
    Auguri! Audrii

  2. REPLY:
    mein süden liegt wesentlich nördlicher als der ihre. dort gibt es gottlob nur den hohenzollerngraben. dennoch gilt die gegend als ‚erdbebengefährdet‘, was angesichts der italienischen katastrophe spielzeughaft und fast lächerlich wirkt.

  3. Schönes Wetter auch an den Zwischenwohnsitzen (irgendwie scheint mir alles immer „zwischen“, Zigeunermädchen ich). Hübsch, das unwiderständlich – ein sonnenverständlicher Zustand.

  4. REPLY:
    sie werden es kaum glauben, aber die stadt, die ich fremdländisch am granatenmäßig oftesten besucht habe, sie heißt rom. beneide und grüße sie, herzlich fraenk

  5. REPLY:
    also, schrippe alla breisgau: normalschrippe (backmischung ukraine), durchschneiden längs, irische (wahlweise türkische) markensalzbutter kalt (max. 9°C!) mitteldünn aufgestrichen, biozitrone (netz/penny) zerteilt, kraft hand darübergeträufelt, etwaige kerne an die wand geschnippt, fotopetersilienzweigchen mittig und voilà: der zweitmahlzeit steht nichts mehr rum im wege!

  6. REPLY:
    …und einem Zusammenziehen steht nichts mehr im Wege!
    Perlt das nicht runter? (Ich möchte ja nicht endlos auf dem Brötchen rumreiten) Oder sinkt der Saft dann in die Löcher, die man zum Erfassen der Kerne in die Markenbutter gebohrt hat?

  7. Sie Wortakrobat, Sie wunderbarer, Herr Schneck. Wäre nun Frühling würde ich Ihnen Zitronenbrote auf Rosébett bringen.

    Herzlichst und service

    Ihre DiVa

  8. REPLY:
    kennen sie, lieber herr schoss, eigentlich das spiel kommando bemberle? das geht so: einer trommelt an der tischkante und ruft zum beispiel: „alle elefanten fliegen hoooch…“. alle mitspieler, die daraufhin die hände hoch strecken, haben verloren, weil elefanten ja nicht fliegen können. das hat aber jetzt weniger mit dem zitronenbrötchen zu tun. macht also nix, herzlich wie immer, ihr schneck

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