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Ein Pferd!



Jetzt ist ja wieder die Zeit, in der man hübsche Frauen, insofern sie blöd sind, strafen kann, indem man sie nicht beachtet, obwohl sie sich so gut wie nichts angezogen haben. Ich mag ja so ein Wetter. Wenns warm ist, auch später am Tage, und das obligatorische Gewitter zu Feierabend auch mal eine halbe Woche lang ausbleibt. Wenn alle schwitzen und man selber auch, schon ab morgens. Wenn so eine Lustlaune durch die Gesellschaft schwappt, die wippt, wackelt, pfeift und klemmt und zwickt. Eine Laune, die man endlich einmal riechen kann. Man kann sich ja jederzeit abwenden, wenn man das nicht haben will, aber eine grundsätzliche Zuwendung ist dann schön unausweichlich. Die Hitze entlarvt und keiner kann raus, keiner kann abhauen, so wie sonst, das mag ich. Jeder kratzt sich irgendwo, jeder muss sich kratzen. Bäuche oder andere Mängel sind dann kein Grund mehr, um in die Luft zu schauen. Im Gegenteil, alle müssen die Hände offen haben und ihre Handflächen vor sich hertragen, keiner traut sich mehr an die ersten Steine, so ohne Klamotten. Da wird viel Echtes transpiriert, ein Bildersturm, ein Fest! Und dann dachte ich noch in dieser Woche an den ehemaligen Familientisch und die Gebrauchsspuren, die ursprünglich erwünscht. Der Tisch steht jetzt woanders und dorthin wünsche ich einen Haufen vertrockneter Rotzböppel unter den Schubladen. Ich weiß, das ist fürchterlich unreif und hässlich, aber ich gönne mir eben jetzt ab und an solcherlei. Und dann war da noch die Frage nach dem Evolutionsvorteil beim Menschen gegenüber dem Affen. Wars das Essen-Können während dem Laufen, oder war es das Sprechen-Können während dem Essen (beim Laufen)? Ein genereller Vorteil scheint jedenfalls: Unter Röcken befindet sich Raum. Bei Hosen hingegen ist das Wichtigste der Raum der Taschen, von der Seite her. Die schmalen Sachen kommen wieder, ich lasse weniger liegen und erledige auch jene ‚kleinen Dinge‘ nunmehr beinahe stets sogleich (Verkehrssicherheit). Auf dem Gerüst verwenden wir, wie erwähnt, einen „expandierenden“ Werkstoff. Der Weißfeinkalk als Bindemittel des Restaurierungsmörtels bleibt ein bis zuletzt nicht vollständig einschätzbarer Materialgenosse. Die Verantwortung der derzeitigen Maßnahme ist groß, sollen doch nicht bald schon Brocken auf die Häupter der Kirchenbesucher fallen in den nächsten einhundert Jahren, aus größerer Höhe, so niedrig und seicht sie (die Höhe) derzeit erscheinen mag. Maria hat geholfen, letzthin auch, als sie mir versagte, den ehemaligen Ehering zu veräußern und mit dem daraus erwirtschafteten Gewinn kurzerhand ein Bordell zu besuchen. Der Gedanke läge – als Prosa – sehr nahe, aber man muss ja nicht alles wahr machen, was eine schöne Geschichte sein könnte. Bleibt noch zu erwähnen und zu empfehlen, dass es jetzt öffentliche Führungen geben wird, den ganzen Julei über, an jedem Samstag um 15.00 Uhr, in Nürnberg zu St. Lorenz, hinauf aufs Gerüst/den Tanzboden für EUR 12 (die dann der dringenden Sanierung des Dachstuhles des spätgotischen Ostchores zugute kommen). Und dann war da noch in der späten Woche ein spontanes Treffen, zum Hundespaziergang seitens der schwülen Pegnitz. Und zwar mit einer der wunderbarsten aller Internettagebuchbetreiberinnen, die ich kennenlernen durfte! Ein kleines Rätsel: Wer wars? (Ich würde ja der Tochter schon sehr gerne einen Hund anschaffen, aber der künftige Ersatzpapa vom Kirschkern hat eine Tierhaarallergie, die arme Sau, hrhr. Stattdessen wird es nun in Südbaden demnächst zwei kuschelige Landschildkröten geben… aber ich wollte ja nicht mehr darüber schreiben und denken, nicht wahr?). Schwamm drüber also, zurück zum Rätsel: Wer wars? / Der Sommer ist schön, bisher!

gewittertierchen

parole parade. und immer so viel luft dazwischen. alles eine breite entmilitarisierte zone. ein todesstreifen, grünes band. ein entleerter klangraum, drüben wie hüben. korridor, schalldicht und aufgeheizt. platzen vor wollen, aber nichts geht raus. verdrehte beine, sich übers gesicht fahren und durch die haare, immer von links nach rechts. die zehen spielen klavier und die schultern barfuß. eine ringelnatter beobachtet, die riechen mit der zunge. eine zecke beobachtet, wie schnell sie laufen kann, wenn sie will. haare ab, haare dran, bauch rein, bauch raus, alles bewegt sich, aber nichts kommt. zunge raus, ziegen zählen, mund auf, ohren zu. nase ins gras (klee, zecken), hose an, hose aus. zu viel natur, kerze an.

nul

es regnet, aber schön warm. strafzettel bezahlt, häuschen fertig, koffer gepackt, kein zug kommt (denn ich fahre mit dem wagen). mailand? hamburg? paris? venedig? in rom vielleicht zwei bilder verkauft, konto im plus, außenstände im kopf, der arzt winkt alles bestens durch. wasser abgedreht, heizung aus, boiler auch. und der kirschkern fragt neulich, sag mal, glaubst du eigentlich an den urknall? keine ahnung… sag ich, keine ahnung.

übersprungsbeitrag

sitze heute mittag nach dem termin bei gericht seit elf jahren zum ersten mal wieder im „la concha“ auf dem stuttgarter wilhelmsplatz und denke mir bei kaffee und bitter lemon das vertraute bild: „Kieslaster auf der Schwäbischen Alb, vor einem herfahrend.“; ich hätte eigentlich gerade heute sehr gerne einmal wieder in wirklich wohlwollenden weiblichen armen einschlafen wollen.

Macchina-Maccheronica

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edit:
destruktive kreativität, es geht um macht, ich kann schlecht damit, weder über mich noch über andere, ich will das nicht, ich kann das nicht, besser: es interessiert mich eigentlich überhaupt nicht. aufbauen, nicht abbauen, nicht einmal dekonstuktivieren. wie oft gehört in den vergangenen zwei jahren, abgeklärt, „zu gut für diese welt…“, aber was will man denn sonst hier? der dritte monat mai bereits, es reicht jetzt, SCHÄTZCHEN! (der tierarztkumpel sagt immer „schätzchen“, egal ob zu kind, frau oder kaninchen). sollen sich doch die vergrämer ihre feinde suchen, mich aber bitte außenvor ganz und gar, meine zähne waren zwar noch nie reinweiß, aber meine haare lassen sich wenigstens zeit mit dem grau, denn ich zwinge sie nicht. / abends alleine mit dem kirschkern noch lange in decken eingemummelt und angekuschelt (was für ein wort immer…) vorm feuer gesessen, reden über schatten, schnitzen, mond, hornissen, freundinnen, siebenschläfer und eichen und das feuer, die welt ist saugroß und sie wird täglich größer. tags ein forscher ausflug im maikostüm, wandersmann und sie singen hand in hand „das waaaandern ist des müüüüllers lust….“ mit gänseblümchenkettchenkrönchen im haar, welche sie sich gegenseitig geschenkt haben, sogar oma bekommt eines ab am abend, wie vor hundert jahren. die fledermäuse jagen und es ist fast sommer. feuer gießkanne aus, danach noch meditativ geordnetes stifteanspitzen („du, der größe nach!“), im nachthemd am schreibtisch, zähnegeputzt und ich soll (muss!) etwas zeichnen währenddessen, alles soll nicht enden, im jetzt sich sein und ganz nah und der moment niemals zu ende. nein, zeckenkontrolle also morgen, ich bin schütze, also will ich auch schützen, aber hübsch der größe nach. und superharmonisch jede menge maiglöckchen da draußen dieses jahr.