BRASS

sozusagen:
小澤俊朗 ( 指揮 ) 尚美ウインドオーケストラ

Der örtliche Musikverein hat am vergangenen Wochenende in der dörflichen Turn- und Festhalle ein faszinierendes Frühjahrskonzert hingelegt. Ich war im Ernst begeistert über die dargebotene orchestrale Blasmusik, mit der ich mich bisher nie weitergehend beschäftigt hatte, einmal abgesehen vielleicht längst vergangener Klänge von Frank Zappas „Yellow Shark“-Produktionen bzw. den punktgenauen stakkatierten Bläser-/BRASSsätzen, die mir von da her bekannt sind. Vor allem angetan war ich der Kompositionen von Frank William Erickson (1923-1996), beispielhaft der Titel: „Overture Jubiloso“ (oben verlinkt, sozusagen). Ich muss da dringend weiterforschen. /undWie gerne würde ich irgendeine kleine Trompete aufspielen können.

/…(und) immer wieder heisst es, ich müsse mich doch ENDLICH entscheiden zwischen bildnerischem, filmischem, restauratorisch-denkmalpflegerischem, textlichem, darstellerischem, fotografischem (usw.). seit meiner selbstentdeckung allerdings dieser wahrscheinlich gonadenbeigegebenen bescheidenen schaffenshinweise und damit beruflichen hinführungen zur tätigkeit habe ich es mit dem phänomen des ’springens‘ und der wiederkehrenden wiederaufnahme diverser meist kreativer Strang-Enden zu tun. es gibt so/zu vieles, was umfassend spannend diesbezüglich bereit steht, wieso also sollte ich auslassen?. -diese sprünge, oft quälend (anfangs…) und voller selbstzweifel, mal mehr, mal weniger (bis heute). aber schließlich, ich kann mich nicht verbiegen. ich bin eben so. ob das sinn ergibt in der deutenden betrachtung, oder nicht. ich weiss es nicht und wills mitnicht wissen. man lebt ja wahrscheinlich nur ein- /oder (max.)- zweimal.

ateljeh_sud1

—–

/Unverständlich und ganz aktuell ist es ferner, dass ein sehr altes – und aus meiner Sicht in vielerlei Hinsicht äußerst erhaltenswertes – Haus aus dem verm. 15.Jh inmitten der heutigen Stadt Stuttgart abgerissen werden soll, d.h. damit in historischem Bestand und städtebaulich einzigartig erhaltener Erscheinungsform vernichtet werden würde. Sollte diese Entscheidung tatsächlich beibehalten werden, so werde ich gewiss noch von diesem Vorgang berichten.

26 Gedanken zu „BRASS“

  1. Ich finde wirklich, so eine kleine Trompete würde ganz hervorragend zu Ihnen passen, und ich lese überall zwischen jeder Zeile, daß Ihr Herz das auch findet, und wieso, zum Kuckuck, muss man sich endlich für etwas entscheiden, das klingt so wie ENDE, wo doch das Leben jederzeit so viel Neues und Spannendes bereithält, und Springen, das hört sich viel lebendiger und – sinnvoller an.
    Springen Sie, und ich wünsche Ihnen ganz doll viel Spaß dabei!
    :-)

  2. Das Crossovern ist ja meist entweder postmodern oder (neo)dadaistisch verschubladet. Ich nenne meine Dinge schlicht gerne ‚Sachverhalte‘. Zu einem Sachverhalt gehört ein Inhalt, ein Förmchen und zuletzt der Mut einer subjektiven Bezeichnung. Dieses Dreigestirn kann dann – im besten Falle – mit weiteren Dreigestirnen ein weiteres Dreigestirn bilden. /Take-Five spielte ich einst zunächst auf der Blockflöte, dann auf dem Klavier, später noch ein paar Jahre auf der Kirchenorgel und einem Rudimentärschlagzeug. Oder ich sang, wie neuerdings wieder. Mal sehen nun, ob das noch was wird mit dem BRASS (oder dem Akkordeon)… /und Dank für Ihre Wünsche zum langen Atem, welchen ich nicht auf die lange Bank schieben will ;)

  3. …aber ja, natürlich. Demnaturgemäß in seiner analogen Wahrnehmung beschränkten Erdling fällt es wesentlich leichter, Sie zu be-greifen, wenn er sie in Schubladen packen kann. Dass indes Farbe, Ton, Form nur die Spielarten der Mimik sind, verschiedene Transportmittel von Schwingung, dass ein digital emp-findener Mensch sich von dieser Schwingung instrumentalisieren und damit schubladenbeengte Ab-Grenz-ung-en über-winden kann, ist einfach to much. Ich male zuweilen mit Worten und anderntags ist mir danach mit Farbe eine Melodie zu komponieren, oder aber diese Melodie erschnitzt aus einem Baumstamm seine Form. Farbe, Form, Klang…Blütenblätter einer Knospe.

    …Blasmusik…. nun, ich gestehe mein distanziertes Verhältnis. Indes natürlich der Atem Schwingung wahrlich magisch beseelt. Beim Geblase bevorzugt meine Wenigkeit zum beSchwingen eher Didgerigedudel. Oder tibetan Geflöte. Aber warum nicht Trompete… wenn es Sie juckt und treibt ihr Atem sich derART zu entfalten wünscht.

    …was halten Sie von einer Kultur-gut-bewahrenden Protestaktion? MagicMomo am Akkordeon, Sie blasen, was das Zeugs hält… etwa derART

    das eröffnet ganz neue künstlerische Ausdrucksweisen … und könnte – als schamagischer Akt – auch die Abriss-Dämonen bannen? Ein Versuch wär.s wert. Alle-mal. Hauen Sie auf die Pauke! Man muss sich Vandalismus nicht bieten lassen. Und dabei wünsche ich einen laaaangen Atem!

  4. Es ist schon so, dass die Vermarkter – z.B. Galerien – sich oft eher sichtbar-klare Positionen wünschen, da diese in der Regel auch leichter vermittelbar sind. /Die Munterkeit muss darunter aber keineswegs leiden ;)

  5. Beim Stichwort „Blasmusik“ sieht man fälschlicherweise Florian Silbereisen vor sich. Das erschwert die Arbeit des Musikvereins Hagelloch.
    Kreativität ist zum Glück spartenungebunden und darf heutzutage sogar in Mischungen dargeboten werden. Ich freue mich schon auf dein erstes Trompetenkonzert und werde es mit Buntstiften fotografieren.

  6. diese Regel, man müsse sich für eine kreative Strecke entscheiden, gilt nur, so lange man noch keine einzige ausreichend beherrscht, aber anerkannter Künstler werden möchte. Von wegen Konzentration und Lernerfolg und so. Aber das ist bei Ihnen ja nicht der Fall, deshalb springen Sie nur munter weiter.

  7. Die Welt ist ja, lieber Schneck, doch ein Dorf und Hagelloch quasi dessen Mitte. Beweis: obwohl ich in den Weiten des World Wide Web wohne, bratschte doch eine meiner Töchter mehrere Jahre bei der japanischen Gattin des verlinkterweise abgebildeten japanischen Dirigenten mit dem wohlklingenden Namen! Jetzt allerdings nicht mehr, dafür letzte Woche Sushi mit Freundin, so hörte ich. Ein herzliches Yamaha und Kampai und mögen die Kirschenkerne tausend Jahre blühen! Ihr B.

  8. Ich glaube, dieses Schreibmaschinenmodell habe ich auch einst besessen. Grüne Hamerschlagmetallabdeckung, nur waren bei mir die außenliegenden Sondertasten elfenbeinfarben. Eine Reiseschreibmaschine, der Laptop unter den Mechanischen Schreibhilfen. Hat mich fast ganz durch mein Studium gebracht, am Ende allerdings mußte ich den Wagen mit einem Gummiband mit der Wand verbinden, damit er nach jedem anschlag vorrückte. Die interne Spannvorrichtung war kaputtgegangen, und ich habe es nicht mehr repariert bekommen. So viele Erinnerungen, nur der Name des Modells fällt mir partout nicht ein.

  9. Hach, ich schrieb meine Diplomarbeit auf einer Reiseschreibmaschine namens Erika, mit wunderbar kotzgrünmetallenem Gehäuse und einem entzückenden Pling beim Zeilenumbruch.
    (Räumen Sie nur nicht auf – höchstens, falls Sie das „draußen alles klar“ zufällig finden, schieben Sie es bitte unauffällig etwas nach hinten, ich spare noch für eine Bewerbung darum.)

  10. bester Herr Schneck, ist schon wieder Heiligabend! Nutzen Sie die Zeit bis dahin für mindestens ein gemaltes Dreifachalbum, schon allein wegen der konzeptionellen Kontinuität (Zappa, selig)!

    Herzlich
    Ihr Lattsammlung

  11. War das vielleicht eine olivetti? So eine stand vor einem dreiviertel Jahr herrenlos auf der Strasse und der Kirschkern und ich haben sie sofort mitgenommen, auch grünlicher Hammerschlag, alles sehr fein und mechanisch. Ich konnte sie aber leider nicht retten, das Farbband drehte sich nicht mit, ebenso das Problem mit dem Wagen, der nicht zurückschnappte. /Beim Fotomodell handelt es sich um eine schwere Büromaschine, Marke Olympia, Typ Monica aus dem Besitz der alten Dame, die ich für gelegentliche Bildunterschriften gerne benutze. Im Atelier-Nord steht noch meine alte brother-maschine, schon mit Typenrad. Und da gehts mir wie Ihnen, ich weiss noch, wie ich mein Berichtsheft anlässlich der Beendigung meiner ersten kleinen Ausbildung tippte, in einem runden Jugenstil-Turmzimmer mit halbrundem Hochbett und bemalten Fenstern, es war Winter und die Hälfte des Raumes bitterkalt, Bruce Springsteen „I’m on Fire“, die Miete damals 143 Westmark…

  12. Lieber Lattsammlung, die konzeptionelle Kontinuität des Weihnachtsfestes ist überwältigend und seit Jahrhunderten gottgegeben. Insofern, ich bin dran! (i.S.v. „ich bin bereits dabei“).

    Ebensoherzlich,
    Ihr Gabend

  13. das – die bratsche – ist ja lustig! /und ja, mögen die kirschkerne tausend jahre blühen (und niemals auf die idee kommen, irgendwann den kradlerführerschein zu absolvieren, soviel zum thema yamaha)…

  14. Eine Kunst, die Sie meisterlich beherrschen, haben Sie bisher ganz unterschlagen:

    Pfeifen (Hermann Hesse)

    Klavier und Geige, die ich wahrlich schätze,
    Ich konnte mich mit ihnen kaum befassen;
    Mir hat bis jetzt des Lebens rasche Hetze
    Nur zu der Kunst des Pfeifens Zeit gelassen.

    Zwar darf ich mich noch keinen Meister nennen,
    Lang ist die Kunst und kurz ist unser Leben.
    Doch alle, die des Pfeifens Kunst nicht kennen,
    Bedaure ich. Mir hat sie viel gegeben.

    Drum hab ich längst mir innigst vorgenommen,
    In dieser Kunst von Grad zu Grad zu reifen,
    Und hoffe endlich noch dahin zu kommen,
    Auf mich, auf euch, auf alle Welt zu pfeifen.

  15. Hoppla! Da habe ich ja gerade auf die richtige Seite verlinkt… Aber recht hat er. Qualität und gute Arbeit haben ihren Preis. Keine Frage. Und Sie sind gegen Ihn natürlich ein Wickelkind. Etwas anderes habe ich nie behauptet.

Schreibe einen Kommentar zu schneck Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert