Atomkalk

unterstadt1

(Abb.: -spatzen)

Wenn jetzt wieder die fruchtfliegen im terpentin ersaufen. übers tönemischen siegt, wer sein Haupt. Wenn jetzt wieder. /ich frage mich: könnte ich einen vortrag mit jackett in englisch halten vor wichtigen Leuten? Kriegen wir hin. Erstmal aber die neue schicke senfbraune combination von dings&dingsheimer. Mal was anderes, nicht immer weiss. Wenn jetzt wieder 40km südlich, an einer fassade aus barock, also draussen. Heisst kalt. Speis wird schlecht? Die Hausbesitzer servierten pizza zu Mittag. Und reichen aus dem zweiten stockwerk ein kaffee-tabletteau aufs gerüst, dazu stilvoll Musik. Das gabs lange nicht. Danke! Wieder Spinnen, diesmal kreuz samt kinderstube. Neben einem geheimen Atomkeller. Zollernalb, eine so schöne Gegend, noch dazu im Herbstelicht. Immer wieder sieht man die Stammburg der Berliner aus der Ferne und immer irgendwelche tafelberge im osten aus dem jurameer, dem einstigen. /Die Begehung der klifflinie fand nie statt, wieso eigentlich? (mandernach!?). Den super8film aus dem viersitzer aber könnte ich mal digitalisieren lassen (flug nach dem bodensee und retour, vier sitze aus holz. Wie eine seifenkiste in der luft, Runden drehend über den Hohenzollern. Der pilot sagte ständig, „Ihr schaut bitte auch, ob was von rechts kommt, ja?“ Ich glaube, ich schrieb das schon mal.) /Normalität, Wie früher. Und abends zuHause – wie schön! Eine Generalnormalität. Eine, die ich noch nicht einmal benennen kann. Die Strukturen haben sich kaum verändert, eher sogar dramatisiert im Hochtief. Und dennoch, normal. Eine angenehme Ruhe, dazu magenschonend. Dieses Jahr. Abends dann noch ein schönes Badewännchen mit einem Glas rotem Weinchen. Die Hände sind zwar verfaltet wie kaum oft, vom Kalk. Spezial-Kalk. Da wird was irgendwie weggefressen. Aber immer noch besser, als im Weinglas zu ertrinken. Und die Fingerrückseiten schrumpeln dann oft, auch dann, wenn sie nicht mehr feucht und kalkwässrig sind und dann sehen sie aus wie Greisenfingerrückseiten, durchsichtig und tiefe Riefen, Schmirgelpapier. War schon so vor 20 Jahren. Die Fingerkuppen hingegen werden seltsamerweise glänzend und verlieren fast ihre Linien. Sie werden rutschig und pochen auch nachts, wahrscheinlich arbeiten die körperlichen Behebungstrupps an irgendetwas, was weder Schmerz noch tiefgreifende Meldung verursacht. Das legt sich aber nach ein paar Tagen. Beruhigend, auch schon immer. Dann kommen Haut und Linien wieder zurück, trotz Alkaliismen, wie Herbst und Frühling. Dafür, so meinte ich zu beobachten, wachsen die Nägel schneller. Horn ist in meiner Vorstellung ja immer auch Kalk. Ich bin aber kein Chemiker. Auch, wenn ich Eierschalen esse, dann wachsen meine Haare, so bin ich strukturiert seit Geburt. Im Grunde ist es mir aber auch egal, ob Fingernägel wiederkommen oder nicht oder besser: WIE sie das tun. Schön ists, dass sie’s tun, das reicht mir für die Dankbarkeit. Ich muss das alles gar nicht immer auseinandersezieren, das nimmt einem nur die Wunder. Und irgendwann hätte man dann ja gar nichts mehr zu sagen. (Wie bspw. hier, auf einem wenig anonymisierten Weblog.)

4 Gedanken zu „Atomkalk“

  1. [Hai-][g], lieber Schneck, w[er]ke[l]n Sie nur nicht dem At[o]mkeller zu nahe, hu[ch]![?]
    ;-)

    P.S.:
    Und Hach,
    so eine kleine Runde um die Burg der Hohenzollern herum [mit]zufliegen… hätt` schon was :-)

  2. Kalkstein – das ist DIE Lösung. Menschenskind, Herr Schneck, Sie können nicht ermessen, wie vorzüglich Sie mich soeben von der Leitung schubsten und tagelangem sinnlosen Geprasel Einhalt gebaten. Gebaten? Egal. Kalkfalkenaktivitätstest positiv. Das Wochenende ist gerettet und Ihnen hiermit ein erbauliches gewünscht!

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