Mai 1

Aufstellen des Maibaumes

30. April, 19.30 Uhr ff., traditionell alljährliche Veranstaltung zum 1. Mai bei mäßigem Wetter auf dem zentralen Dorfplatz: Der Musikverein spielt eine Maiweise, während der CVJM tatkräftig den Maibaum aufstellt. Applaus nach Gelingen. Kurze Ansprache des parteilosen Ortsvorstehers und Begrüßung des ehrenamtlichen Redners vom DGB. Wo gibt’s das noch. Der Liederkranz e.V. singt zwei Mailieder. Applaus. Ansprache des ehrenamtlichen DGB-Redners (Verweis auf soziale Schieflagen, Weltkapital und Beschäftigungsverhältnisse, Solidarität mit den aktuell Streikenden des Öffentlichen Dienstes etc.). Applaus. Abmoderation des parteilosen Ortsvorstehers, Betonung der auch politischen Einzigartigkeit des Dorfes. Großer Applaus. Verweis auf die anschließende Bratwurstverköstigung und zuletzt, wie alljährlich, freundliche Ermahnung an die Jugendlichen, ihren Maispaß nicht zu übertreiben. Sehr großer Applaus. / Ich mag das ja sehr.

Abt. Nächstenliebe

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(Endlich! Erste Ausfahrt ins Grüne.)

Erheblicher Übersprung. Alle aufgeklärt Säkularisierten bemängeln ja stets christlich-weltanschauliches Alltagswirken, im Künstlerischen wird sich zudem ganz besonders gerne lustig gemacht vom intellektgeschwängertem Hochross including tätschelnd Buddah, Lacher und Applaus sind sowieso dann garantiert.

Jene künstlerischen Mainstreamreligionsschimpfer haben überwiegend meist auch keinerlei Problem damit, in Sakralräumen dann gelegentlich sowohl auszustellen, als auch Ankäufe spirituellerseits gerne zu akzeptieren und dem Priesterpersonal herzlich die Hände zu schütteln, spätestens bei Scheckübergabe.

Insgeheim werden dann oft die seit Geburt bezahlten Kirchensteuern durchgerechnet und ob sich das wohl gelohnt und gegengerechnet habe.

Gerne werden ja auch Seifen aus klösterlicher Herstellung gekauft, nicht ohne Betonung bei Verschenkung der eigenen Aufgeklärtheit und Bewunderung für Hildegard von Bingen.

Aber wenn es dann ans Eingemachte gehen sollte, zum Beispiel ans Sterben oder fürchterliche Gebrechen, speziell plötzlich und unerwartet, einem selbst wiederfahren oder einem angehörigen oder anbefreundeten Menschen, dann wird doch gerne bei der Bettenwahl auf ein „Christliches Haus“ zurückerinnert und gegriffen, natürlich nicht ohne den Elan und Einsatz der dort Beschäftigten voll Überschwang zu würdigen, auch wenn zu wissen man glaubt, dass man selbstverständlich erhaben darüber.

Das, liebe aufgeklärte und klug denkende Leute, kotzt* mich an Euch und eurem ewig kurznäsigen Kirchenbashing an.

*pardon

Ich bin sehr froh, dass es sowas, ein solches Krankenhaus, überhaupt noch gibt. Und die alte Dame auch.

/…

„christliches Paarungshaus“ – mich verhört, lustig, weiss aber nicht mehr das Original.

Kleines Arbeiten die kleinen Tage in einem kleinen Städchen an der A9 in Richtung Berlin, viele Stolpersteine dort. An einer Barockfassade* die letzten Reste der einstmaligen Gestaltung eingemessen und sorgfältig buntgezeichnet und ich war selbst erstaunt, wie viel sich da dann noch herauslesen und rekonstruieren lässt.

/*eines ehemaligen „Bäderhauses“, der Kollege sagt, das war wohl ein bisschen das barocke Bordellchen vor Ort, „schau hier, das Anbahnungszimmer…“ und grinst dazu so schön, wie ich ihn schon lange nicht mehr habe grinsen sehen.

Im Ministerium sitzt jemand, die’s oder der’s gut mit mir meint. Nächste Runde, Danke!

Die Kirschkern ist muttersprachlich/(vatersprachlich)-deutsch die Beste ihrer französischen Schulklasse im Fach Französisch, in Frankreich, im Tal der Loire irgendwo in der gallischen Pampa. Kurios, mir gefällt das. Sie hingegen wiegelt ab, wie so oft ein wenig, der Lehrer würde ja schließlich ihre Grammatikfehler nicht in die Bewertung miteinbeziehen.

Und der X schleicht unvermittelt seit gestern Abend und heute den ganzen Tag lang schon ums Haus und durch den Garten, ich habe alle Fenster geschlossen und die Türen verriegelt und die Vorhänge, ebenso hab ich noch bei Helligkeit ein Nest in Entstehung von Elstern mit einer langen uralten Holzstange entfernt von der Leiter aus. Dabei überlegt, wo eigentlich im Hause die Originale der Vollmachten versteckt sind und Vaters Zwille.

/…

Durch enge gepflasterte Gassen ohne Regen gleich denen uralter toskanischer Kleinstädte über Hügel aber meist abwärts ins Tal hinunter fuhr ich mit der alten BLUTroten Vespa in Richtung der unteren Stadttore, die vom Sonntagsgeläut laut brüllenden Kirchen glichen baulich, worüber ich mich wunderte, jenen ausgerechnet Bad Windsheims und meine Traumsupervisorin mit ihren BLUTroten Fussnägeln konnte sich bis zuletzt nicht entscheiden, ob ich verfolgt würde oder verfolgte meinerseits, ja, ob überhaupt irgendeine Verfolgung vorläge. Der Sonnenschein und die Frequenz der Fehlzündungen gingen einigermaßen in Ordnung und es war eine daher eher frühlingshafte Ausfahrt in nicht unangenehmen Ambienten, insgesamt unrasiert und mischgeläutert, die Taschen voller Geld und vergleichsweise gut gelaunt.