der dumme zu sein äquatortaufe

aequatortaufe
(Äquatortaufe)

„liebe Helene!
Ich sitze gerade an einer Screibmaschine, die Papa und ich auf dem Sperrmüll gefunde h hjjjjjjr uendhzuiog

Papa schneidet sich gerade die Haare und redet über i eine Stechmücke, die ihn ärgert. Summmsummm summm
Ich screibe die nächsten sätze auf Omas Schreibmaascine!!! Ich bin scon gespannt:, wie die aussieht.

Oma sitzt im
hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhuuuuuuuuuuuuu

Oma sitzt in dem Esszimmerchen und telefoniert mit schwesterchen; hallo;!

Jetzt hat sie mich von meinem Platz verscheucht um von dort ein Buch zu holen. Es macht mir einen riesengroßen Spaß mit dieser Sreibmaschine zu screiben. Die zersciedenen Farbem machen es noch viel lustiger! Oma schaut mir zu und isst BANANE! Papa fotografiert die Bilder aus dem Buch das sie (Oma) von dem Platz auf dem ich sitze geholt hat. Oma hat gerade gleichzeitig von ihrer Banane abgebissen und einen Scluck Wasser getrunken. Jetzt ist nichts mehr von der Banane übrig. Schade.

Oma isst jetzt nicht mehr ihre ßanane sondern redet über Wespen in ihrem Badezimmer. Papa labert komische Sachen. Ich screibe jetzt ab und zu dass auf, was Oma alles sagt.

Wenn die denn aber das hängt und die kommen also die kommen und ich tu na Helgas das wäre nett ich weiß nicht wie man so ein komisches Oma sagt gerade Quatschbriefe musst die Bilder in Laden bearbeite die keine Ahnung wer das bin jetzt schun der foooooooooooooo kannst weiter ich wollt nur hm und die so ganz ent der dumme zu sein .“


Für meinen Onkel – RIP, den Sohn von dem mit dem Hut auf dem Kopf und dem Bruder von Oma. /niedergeschrieben auf 2x Olivetti durch Kirschkern.

zitat

statt zeichnen:

ANstatt ZU zeichnen; gestern abend erzählte der weinhändler von seinem berlinbesuch und einem tatort in charlottenburg, in den er und freimut hineinstolperten auf dem heimweg von derichglaub paris-bar, in der uhlandstrasse zwei krankenwagen und merkwürdig viel polizei, die tür vom sanka stand offen und die wiederbelebungsmaschine einfach so auf dem bürgersteig, wir sind da also reingelaufen, es regnete, die strasse war nass und dann sagt ein polizist „he, weg da bitte, gehen sie weiter, sie stehen gerade in einem tatort!“ und dann sahen sie, dass alles irgendwie rot war auf der strasse, den stecher hatten sie schon geschnappt, alles kaum 10 minuten her muss das gewesen sein, der hat auch geblutet, mit handschellen und so und jetzt kommts, die freundin vom täter wollte sich gerade wegmachen, da hat dann einer tatsächlich, wie im film, die waffe gehoben und ihr laut zugerufen „wenn sie sich weiter entfernen, dann mache ich von der schusswaffe gebrauch!“, dann ist sie gottseidank stehengeblieben und auch bei ihr „klick“, die handschellen. im polizeiauto hatten sie plastik über die rücksitze gelegt, wegen blut und sauerei und überhaupt, wenn du dir die zivilen klitschen anschaust, das sind alles alte japaner mit beulen in braunmetallic und auch die zivilen polizisten, du würd’st niemals drauf kommen, dass das polizisten sind, also ich: ned! ich hab‘ dann g’schaut, dass ich den freimut heil nach hause bring‘, der hat gezittert wie blöd am ganzen leib! am nächsten morgen dann im hotelfernsehen „ein toter bei messerstecherei in charlottenburg“.

nach dieser geschichte bin ich dann nachhause in die gasse gelaufen, packte meine dinge, damit ich es nicht frühmorgens tun muss, trank noch ein glas wein und telefonierte. alte geschichten, mein tageshoroskop hatte mir für gestern ja auch erhöhte aggressionsbereitschaft vorhergesagt, ich war also froh, diese metaphysisch und sitzend abzuhandeln. demzufolge ich schwer schlief, der wecker klingelte um 6.30 uhr, alles zackzack und dann auf der baustelle später berichtete der mesner, dass gestern jemand in die kirche gekackt habe, alle paar jahre kommt das vor, nicht aus not, sondern aus irgendwelchen anderen gründen; ich denke, so eine kirche ist und bleibt ja ein sozialer raum, da kann sowas schon mal vorkommen, und ob ich etwas beobachtet habe, ich sage nein, hab‘ ich nicht, auch nicht gerochen. nach dieser nachricht bin ich erst mal rausgegangen (ich musste erst einmal hinausgehen), um eine zu rauchen gegen den geruch und v.a. die vorstellung.

anders als gestern übte heute kein exaltierter organist mit überkommenen künstlerbild, wonach mit einfachen BAUARBEITERN nicht zu reden sei. gestern war das anders gewesen. ich hatte mir mittags in der gegenüberliegenden apotheke oropax (die technoversion) besorgt, denn die kommunikation fand irgendwann nur noch über die lautstärke (statt). der organist übte in „tutti“ und ich hielt mit den aggregaten dagegen. ich hatte keine lust mehr, zu verhandeln, insbesondere dann, wenn die hängeorgel (sich in höhe meiner arbeitsstätte befindet). so verging der nachmittag und es gab keine sieger.

statt zeichnen.

heute war also alles bifi mit dem hirni. ich verließ gegen 16 uhr die stadt bei 35 grad und bob dylan (I Want You), stand im stau hinter polen und vor schweizern und im radio sagten sie, dass in koblenz eine frau im biergarten von einem baum erschlagen worden sei wegen des wetterumschwunges mit sturm und kälte und gewitter und regen und hagel. von heilbronn bis ludwigsburg wehte ein seltsam heftiger wind grüne blätter von den bäumen auf die strasse, ich musste gegenlenken teils heftig und das werde ich mal in der werkstatt ansprechen, eine stimmung wie „es liegt da noch was in der luft…!“ – heute – und ich beeilte mich schleunigst. es ist ja immer noch ferienzeit, die unsäglichen audis mit den sehschlitzen fahren aber trotzdem. einen katalog von E.L. Kirchner habe ich mir beim antiquar besorgt, zum zerschnibbeln. ich will da mit buntstift hineinmalen und lavieren, nach mannheim muss ich noch wegen den räumen für dezember, der lieblingsfotograph meldet sich aus seiner nordischen auszeit zurück, er sei „gerade in berlin, kaffee?“, leider nicht, aber ich dachte nach über die lange geplanten speziellen inszenierungen, etwa „der sterbende gallier“ oder „der dornauszieher“ oder „klaus mit verdichter“, mal sehen, was daraus wird.

gesund angekommen. (keine selbstverständlichkeit heutzutag‘).

also photografieren und die sachen ganz groß, als hintergrund. die kleinen zum rahmen geben auch noch. die kirschkern ist bei tanten und fährt dann von hamburg mit dem ICE nach südbaden. alleine und durch. ja, wieso nicht? und bei allem setzt sich über mich ein ganz lieblicher heller staub, den man wegpusten kann, wenn man wollte. je mehr ich das könnte, desto weniger mag ich. das hätte ich nie gedacht, weder geglaubt, noch vermutet. es darf einem ja auch mal gut gehen, so ganz ohne „eigentlich“. so wie früher halt. ich habe den wagen ganz nah unter den büschen unten an der strasse geparkt, wegen des hagelschlages (zu befürchtend). er gehört mir ja noch nicht.

der lieblingsonkel ist mittlerweile gestorben und liegt jetzt in ohlsdorf. gute nacht.

/so, Blogeintrag fertig! (Zitat)

/heute gab es eine hitzewarnung, früher gabs hitzefrei. überall wird ja gerade über liebe und sex geschrieben und gedacht von oben und von unten. was soll ich dazu sagen? /nichts.
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über libyen könnte ich was sagen. dass mir die kriegsschreierei auf den geist geht. und wenn jetzt sarkozy über merkel triumphiert, na wenn schon. als wäre nichts dazugelernt vom wilden kurdistan. „deutschland habe eine chance vertan…“: diejenige etwa, ganz vorne in der reihe unsäglicher verwicklungen zu stehen, die täglich hunderte leben kosten, ganz gleich wo und welche? gesetzte weltmachtsphantasien zur sicherung des selbst und irgendeiner demokratischen wahl, gunst der geschichtsbücher, legenden. nein, diese enthaltung war ein zeichen, das mir gefällt, egal, wie peinlich nun von den autoren nachgeworfen wird in den wichtigkeiten und gesichtsverlusten. wie kann man denn überhaupt ein gesicht verlieren, dazu noch sein eigenes? und wieso muss man denn immerzu eine rolle spielen, wenn man doch gar nicht die schauspielerei gelernt hat?
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also nochmal liebe und sex: ich finde, das sind schöne sachen. und mein überich ist mir beim sex ziemlich egal.
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dem bereich „arbeit“ hingegen würde ich ein überich zugestehen. und im krieg und beim sex sind ja alle sehr ‚kinder‘. die liebe lebt ja vom handel, und das ist auch gut so. vom handeln und verhandeln mit gefühlen. aber diese müssen erst einmal erlernt sein, daran scheitern die meisten, das meiste (ich sehe sandkisten).

die gewitter sind die hauptsache, die verstehen alle. so, wie die röcke der frauen (über dreißig grad).

Staatsbier

sommer2010

die anzahl der seen eine unverschämtheit. Ein klima wie in den alpen auf 1000 metern, das nächste dorf in 12 km (und nicht etwa in 2), ab und an ein paar autos, deren fahrer es meist nicht nötig haben, dich zu bedrängen. Leere, weite. Und dann schon wieder ein see und diese schönen abgeschliffenen felsen, eine höchstsinnliche landschaft, die seele und alles andere kann man da bestens hineinschmiegen, auch sogar den geist. Den geruch von harz im näschen und in den klamotten. absolute stille, kein flugzeug und keine maschine, selbst nicht in weitester ferne. Eine unberührtheit, unversehens fällt mir die jugend wieder ein (immer, wenn’s schön ist in landschaftsprimärreizen, dann fällt einem ja die jugend wieder ein), wieso ist das alles hier so wie in längst vergangenen sommern mit wiegenden gräsern und getreide und großen horizonten. Waldameisen, überhaupt ameisen (dieser ‚organismus’), und dann die schlangen im see, deren abgestreifte häute an den weichen felsen. Wenig mücken, nicht so, wie alle immer behaupteten. Stattdessen junge füchse, hasen, rehe, wölfe, bären, vieh im wasser. Die sprache rau und lustig, wer „ä“ sagt und dieses a mit dem kringel darüber, der kann kaum böse sein. die wege wie durch ein gebirge, nicht höher als einhundert meter über der see, und man biegt um eine kleine ecke und dann stehen dort abermals die saftigen wiesen mit den meist roten häusern aus bullerby (eigentlich Sevedstorp). So ein wechsel in der sicht, ständig. Wie kann das sein, das beinahe mediterrane im sommer und im winter dann ist alles monatelang zugefroren und verschneit. Der freund in stockholm erwähnt den letzten winter, welcher mit dem ersten schnee am 17. Oktober begann und endete am zehnten mai, als der letzte weiße rest verschmolz. dem brot eines nördlichen discounters seien lichthormone zugesetzt, erzählt er (oder war’s die milch?) und seine frau will sich, nach fünf jahren jetzt dort, ein häusliches UV besorgen, vorsorglich vor dem nächsten (winter).

/mal wieder im wald die toilette müssen (ach ja, feuchtgebiete und stossgebote, etc.), besser als 10 situps am morgen. Dieses deutschland ist einfach zu voll, S erstreckt sich über eine fläche von A und D zusammengenommen und dort leben ca. 9,5 Mio einwohner. Schon D alleine hat rund 80 mio davon. Organismen! Ein koloss, Ein organismus, ein gedankenhaufen. Und so wichtig ist immer alles. natürlich ist alles auch wichtig, aber wieso: immer?

/tanken meist nur mit kreditkarte, die gastronomie rar, die schwedinnen oft blond, so wie in oberbayern. Und abends dann ein staatsbier (3,5%) zwischen grillen, die italienisch klingen, vorm sonnenuntergang, der keiner ist ein halbes jahr lang, das sollte man überall (so auch hier) einführen. das Staatsbier!

/der neue wagen hat sich höchstbewährt. Auch an den tempomat habe ich mich gewöhnt, der wurde ja schließlich erschaffen für die endlosigkeit. Demzufolge, das spirituelle kam nicht zu kurz. anders dagegen die geschlechtliche liebe oder deren vorstellungen angesichts jener landschaftlichen eindrücklichkeiten: WO überall könnte man hier liebe machen (menschenskinder!). Felsen, seen, boote, stege, wälder? Lichtungen, unter den augen der hirsche oder elchkühe, der mücken und ameisen? eine frage jedoch, die kaum gebührt, zudem zumal, wenn mit dem nachwuchs unterwegs.

/aber diesseits dessen: Der kirschkern jedenfalls will wieder da hin, schon im nächsten jahr. und dann gefälligst „bis zum polarkreis!“. einen vorsicht-elch-aufkleber haben wir jetzt hintendrauf, ein kleines muss natürlich. Und für alle in stockholm sich gerade befindenden hier noch der kleine hinweis auf eine kommende ausstellung des kollegen: ebendort.